Rezension

Ein verfluchter Smaragdring - oder steckt mehr dahinter?

Durch Nacht und Wind - Stefan Lehnberg

Durch Nacht und Wind
von Stefan Lehnberg

Bewertet mit 5 Sternen

Goethe und Schiller ermitteln a la Sherlock Holmes und Dr. Watson im Falle eines verfluchten Ringes, der seinem Träger den Tod bringt.

Inhalt:
Der Großherzog von N. ist zutiefst beunruhigt. Er hat einen Brief erhalten, in dem behauptet wird, dass ein Smaragdring, der sich in seinem Besitz befindet, mit einem alten Fluch beladen sei. Dieser soll unfehlbar den Tod des Besitzers herbeiführen.
Goethe und Schiller werden zu Hilfe gerufen und sollen den Fall möglichst diskret untersuchen.

Mein Kommentar:
Der Autor Stefan Lehnberg hat einen angenehmen Schreibstil und die Seiten / Kapitel lassen sich sehr leicht und schnell lesen. Es sind recht kurze Kapitel, sodass man meist etwas mehr liest, als man eigentlich will, da sie teilweise nur eine oder wenige Seiten lang sind.
Die Schreibweise hat der Autor an die damalige Zeit angepasst. Die Geschichte spielt im Jahre 1797. Man muss ein paar Seiten lesen und dann hat man sich an diesen etwas ungewöhnlichen Schreibstil angepasst und er stört keinesfalls den Lesefluss. Er ist sogar recht interessant zu lesen, da man sich wirklich in die damalige Zeit versetzt fühlt. So wird statt sei immer sey geschrieben oder Thüre statt Türe. Trotzdem liest sich die Geschichte sehr schnell und flüssig.

Als Leser bekommt man einiges über die beiden Ermittler mit, die im Sinne von Sherlock Holmes und Dr. Watson agieren. Es gibt sehr viele Parallelen zwischen den beiden Ermittlerduos, was ich sehr interessant fand. Außerdem gibt es einige Anspielungen auf Stücke, welche Goethe und Schiller selbst geschrieben haben. Wenn man sich in dieser Zeit ein wenig auskennt, versteht man auch die einzelnen Anspielungen. Ansonsten wird es schwierig, aber das Buch lässt sich auch ohne diese Vorkenntnisse sehr leicht lesen, obwohl einem dann eventuell ein paar Stellen zum Schmunzeln verborgen bleiben.
Es gibt auch Anspielungen auf die damalige Zeit in der Geisterglaube und wissenschaftliche Auseinandersetzungen oft sehr stark aneinander parallten. Dies wird in diesem Buch auch sehr deutlich gezeigt.
Das Buch konnte mit einigen unerwarteten Wendungen aufwarten, welche die Geschichte immer wieder in eine andere Richtung lenkten, sodass es nie langweilig wurde und der Leser immer wieder aufs Neue überrascht wurde. Auch das Ende war so nicht vorhersehbar, wodurch die Spannung bis zum Schluss aufrecht erhalten wurde.

Mein Fazit:
Ein wirklich spannender Krimi, welcher in der Zeit von Goethe und Schiller spielt und den Leser in die damalige Zeit eintauchen lässt. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es eine Fortsetzung dieses Buches geben könnte.

Ganz liebe Grüße,
Niknak