Rezension

ein verwirrender Psychothriller

Das Dorf
von Arno Strobel

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Bastian Thanner erhält eines Tages einen Anruf von seiner Exfreundin Anna. Er kann sie schlecht hören, da der Empfang zu schlecht ist. Alles was er hört ist, dass sie große Angst hat, sich in Fundow an der Müritz befindet und wohl bald getötet wird. Voller Panik eilt er zur Polizei, jedoch wollen und können diese ihm nicht wirklich helfen. Somit fährt er zusammen mit seinem Freund Safi dort hin. Doch kaum hat er das Dorf betreten, passieren seltsame Sachen. Auf der Suche nach Anna werden seine Reifen aufgeschlitzt, Safi wird auch entführt und die Bewohner, die ihm helfen wollen, sind alle sehr seltsam und verwirren ihn mit ihrer Art und Handlung. Schafft es Bastian noch rechtzeitig Anna zu retten, sowie Safi zu befreien und sein eigenes Leben nicht zu sehr in Gefahr zu bringen?

Meine Meinung:

Das Cover ist wieder sehr in schwarz gehalten, was schon ein Merkmal für ein Arno Strobel Buch ist. Denn durch den schwarzen Hintergrund kommt die rote Schrift vom „Das Dorf“ sehr gut in Geltung, sowie die Abbildung von der Hälfte des Gesichtes, was leicht mit einer schwarzen Kapuze bedeckt ist. Wenn man sich schon den kurzen Inhalt des Buches durchliest, oder auch während des Lesens, merkt man gleich, was dieser Mann zu bedeuten hat. Denn er blickt schon düster und mysteriös rein, so dass man erahnen kann, dass es sich wohl um einen Dorfbewohner handeln muss.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten. Es wird aus der Sicht von Bastian  Thanner erzählt, wie seine Eindrücke und Gefühle sind. Dabei helfen auch die recht kurz gehaltenen Kapitel, die die Spannung von der Geschichte nicht abnehmen, sondern immer mehr aufbauen. Alle Erzählungen und Eindrücke sind so in den Kapiteln untergebracht, dass man sagen kann, dass Bastian in jedem Abschnitt etwas erlebt. Dabei gehen diese Kapitel auch sehr gut ineinander über, ohne das dort jeweils Zeitsprünge vorhanden sind.

Wer schon einen Psychothriller von Arno Strobel gelesen hat, weiß ganz genau, dass er es immer wieder schafft, dass die Spannung von Seite zu Seite zu steigern. So das man es am Ende des Buches kaum noch mehr ertragen kann, wie es nun endlich weiter bzw. zu Ende geht. Auch schon der Prolog startet sehr düster und spannungsreich, so dass man im wahrsten Sinne des Wortes gefesselt ist und gleich weiter mit dem Lesen beginnt.

Was jedoch Arno Strobel so gut schafft nach meiner Meinung, ist immer das Ende seiner Bücher zu gestalten. Er verwirrt den Leser jedes mal mehr, mit Ereignisse, die geschehen bzw. in diesem Buch wohl nicht wirklich geschehen. Man macht sich so schon seine Gedanken, wieso und weshalb Bastian Thanner dieses alles erlebt. Doch kaum kommt man zum Ende zu, ist man total überrascht, weil Arno Strobel uns wieder auf einen Holzweg geführt hat und der Geschichte ein ganz anderes Ende verleiht. Jedoch muss ich dazu sagen, bisher finde ich diese Art gar nicht mal so schlecht, und das Ende passt auch hier wieder sehr gut hinein.

 

Zu den Hauptprotagonisten
In diesem Buch dreht sich alles um Bastian Thanner, der durch einen verzweifelten Anruf seiner Exfreundin in ein Dorf an die Müritz kommt, wohin sie entführt wurde und in Lebensgefahr sich befindet. Dort erlebt er ein reinstes Chaos, und verliert nach und nach auch die Orientierung. All seine Eindrücke, was er erlebt und fühlt, seine Verwirrung und Verwunderung passen so gut zu diesem Charakter, dass man sich selbst sehr gut in ihn hineinversetzen kann. Ich selbst hatte manchmal auch das Gefühl, im wahren Leben diese Eindrücke und Verwirrungen zu haben.

Auch die paar Dorfbewohner, die Bastian um Hilfe bittet, sind alle sehr gut beschrieben und helfen auch der Geschichte ein kleines Bild aus einer anderen Sicht zu geben. Jedoch auch dort hat Arno Strobel es geschafft, uns mit seinen Dorfbewohnern zu verwirren. Und doch verliert man dabei nie den Überblick, wer nun wer eigentlich ist.

 

Was ich noch zum Buch sagen wollte:
Mein erstes Buch, was ich von Arno Strobel gelesen habe, war „Das Rachespiel“. Ich war gleich von seiner Schreibweise und der Spannung so begeistert, dass ich auch gerne seine weiteren Bücher lesen wollte. Somit hab ich dann auf der Frankfurter Buchmesse 2014 gesehen, dass sein neustes Buch „Das Dorf“ in Dezember erscheint. Ein paar Wochen später war ich dann bei einer Wohnzimmerlesung von ihm gewesen, und war gleich gefesselt, so dass ich es unbedingt weiter lesen muss. Enttäuscht hat er mich überhaupt nicht. Auch wenn viele dieses Mal mit seiner Verwirrung im Buch nicht zurecht kamen. Ich fand es gerade gut, weil ich mir selbst mehr Gedanken gemacht habe, wieso und weshalb das gerade passiert.

Mein Fazit:
„Das Dorf“ von Arno Strobel ist ein absolutes Muss für Jeden, der auf sehr spannende Psychothriller steht. Man erlebt einiges in diesem Ort, oder auch nicht, und ist sich manchmal schon selbst am Verzweifeln, was nun wahr ist und nur erfunden. Dieses kann sich auch sehr gut im wahren Leben teilweise widerspiegeln und genau dieses macht für meinen Geschmack einen guten Psychothriller aus.