Rezension

ein viel zu kurzes Leben

Einer muss doch anfangen! -

Einer muss doch anfangen!
von Werner Milstein

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn man den Namen Sophie Scholl hört, verbindet man ihn mit dem 2. Weltkrieg und dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Man verbindet ihn mit Freiheit und dem Kampf darum, diese zu erlangen.

Sophie Scholl ist zusammen mit ihrem Bruder Hans die Symbolfigur für den Widerstand. Ihr bewegendes, kurzes Leben ist voller Hoffnung, aber auch voller Fragen. Eine faszinierende junge Frau, die versucht, für eine bessere Zukunft einzutreten, dafür jedoch mit ihrem Tod bezahlen muss.

 

Der Autor hat es sich zur Aufgabe gemacht, Sophie Scholl so vorzustellen, dass diese Biografie für Jugendliche und junge Erwachsene leicht zu lesen und zu verstehen ist. Da ich zwar keine junge Erwachsene mehr bin, aber trotzdem daran Interesse habe, mir eine Biografie zu Gemüte zu führen, die leicht lesbar ist und nicht so vor politischen Ausflügen strotzt, war ich gespannt, wie der Autor die Biografie umsetzt.

 

Am Anfang gibt es natürlich Informationen über Sophies Eltern und ihre Geburt. Sie wuchs mit vielen Geschwistern auf, ihr Bruder Hans ist der bekannteste der Scholl-Geschwister. 

 

Sehr nüchtern schreibt der Autor über Sophies Leben. Er verliert sich nicht in Einzelheiten, sondern reduziert alles auf das Wichtigste. Die Sätze sind oft gespickt mit Zitaten aus Briefen oder Berichten von Freunden und Bekannten der Familie. Sophie wurde zu einer sehr ernsten und logisch denkenden Person, liebte die Malerei, Literatur und Musik und war selbst eine begabte Zeichnerin. Sie hatte einen großen Gerechtigkeitssinn und Freiheitsdrang.

 

An Regeln konnte sie sich schwer halten. Des Friedens Willens hat sie es getan. Doch hinterfragte sie vieles. 

 

Ich gebe zu, mehr als das Schulwissen hat sich bei mir über Sophie Scholl nicht festsetzen können und das ist wirklich nicht viel, das da hängen blieb. Deswegen war es für mich sehr interessant zu lesen, dass Sophie gleichermaßen an Literatur wie an Musik interessiert war. 

 

Ihr kurzes Leben war gespickt von dem Drang, sich gegen die Ungerechtigkeit zu stellen.

 

Die Biografie hat mir gut gefallen, eben weil der Autor auf das Wichtigste eingegangen ist. 

 

Mir lag die erste Ausgabe des Buches vor, welche jedoch leider einige Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler aufweist (Wörter sind zusammengeschrieben, es gibt Doppelpunkte, wo keine hingehören). Ebenso gibt es auch bei manchen Namen Unklarheiten, so ist einmal vom Stadtpfarrer Franz Weiß die Rede, kurze Zeit später heißt er Fritz Weiß.

Auch hätte ich für den Preis des Buches (immerhin 15 Euro) Farbfotografien (soweit möglich) erwartet. Auch die Abbildung der Flugblätter hätte etwas größer sein können, ebenso das über Sophie verhängte Urteil des Gerichts (dies ist kaum lesbar, weil es so klein abgedruckt ist). 

 

Meggies Fussnote:

Ein bewegendes, wenn auch kurzes Leben.