Rezension

Ein vielversprechender Auftakt!

Der Untergang der Könige - Jenn Lyons

Der Untergang der Könige
von Jenn Lyons

»Der Untergang der Könige« ist der Auftaktband zu der »Drachengesänge«-Reihe von Jenn Lyons. Im Mittelpunkt steht der fünfzehnjährige Dieb namens Kihrin, der sich unerwartet auf magische Abenteuer begibt. Ich muss zugeben, dass mich der Anblick von über 800 Seiten, die das Buch beinhaltet, zunächst abgeschreckt hat. Ich war mir nicht sicher, ob ich mir das antun soll. Zum Glück bin ich nicht vor dieser Herausforderung zurückgeschreckt, sonst wäre mir so einiges entgangen. 

Bezüglich des narrativen Aspekts hat sich die Autorin etwas Interessantes einfallen lassen. Die Geschichte wird von einer Person namens Thurvishar D’Lorus als eine „Schilderung der Ereignisse, die dazu führten, dass die Hauptstadt niederbrannte“ präsentiert. Das Ganze besteht wiederum aus zwei Teilen. Der erste Teil ist eine Unterhaltung zwischen Kihrin und einer Kreatur namens Klaue. Der zweite Teil wird ausschließlich von Thurvishar D’Lorus geschildert. Und als ob das schon nicht verwirrend genug wäre, gibt es zwischendurch Anmerkungen in den Fußnoten. Hinzu kommen außerdem immer mehr Personen, die man sich aufgrund der steigenden Anzahl irgendwann nicht mehr merken kann. 

Ihr könnt euch also schon vorstellen, dass dies dem Leser seine volle Konzentration abverlangt und Ruhe beim Lesen erfordert. Bei „Hardcore-Lesern“ dürfte dies natürlich kein Problem darstellen und ich will mich nicht beklagen, denn ich mag dicke Bücher. Dadurch, dass ich zwischendurch aber andere Sachen zu tun hatte und damit gezwungen war, das Buch zur Seite zu legen, hat es bei mir einige Zeit gedauert, bis ich mit dem Buch durch war. Doch auch wenn mein Lesefluss unterbrochen werden musste, habe ich Lyons‘ Buch geliebt. Für mich war es wie ein Puzzle. Das Zusammensetzen machte unglaublich viel Spaß und wenn man am Ende das große Ganze sieht, will man am liebsten vor Freude durch die Gegend hüpfen. Es war toll, Kihrins Welt zu entdecken und gemeinsam mit ihm die Geheimnisse zu lüften. Am Ende des Buches war ich dermaßen in die Erzählung verstrickt, dass ich gar nicht mehr hinaus wollte. 

Protagonist Kihrin ist ein Held nach meinem Geschmack. Er hat sowohl eigene Prinzipien und Vorstellungen, dennoch ist er nicht durch und durch „gut“. Wenn die Situation es erfordert, zeigt er seine nicht so angenehme Seite. Man kann sich leicht in ihn hineinversetzen, denn er will nur das Beste für Menschen, die ihm nahestehen und er tut alles, um sie zu beschützen. Wie die meisten Menschen auch, versucht Kihrin in der Welt auf seine Art und Weise zurechtzukommen. Genau diese Parallelen führen dazu, dass man sich mit ihm identifizieren kann. 

Fazit

Drachen, Götter, Zauberer und Dämonen – »Der Untergang der Könige« liefert alles, was das Herz eines Fantasy-Lesers begehrt! Ich freue mich auf die Fortsetzung!