Rezension

Ein vielversprechender Auftakt

Der Untergang der Könige - Jenn Lyons

Der Untergang der Könige
von Jenn Lyons

Bewertet mit 4 Sternen

Khirin ist in großer Armut bei seinem Vater Surdyeh, einem blinden Musiker, in einem Bordell aufgewachsen. Sein Talent sieht er aber weniger in der Kunst der Musik als in der Kunst des Einbruchs – und das wird ihm zum Verhängnis. In einer der Villen kann er beobachten wie ein Adliger einen Dämon beschwört. Was er zu dem Zeitpunkt noch nicht weiß: der Dämon ist auf ihn angesetzt. Ein Geheimnis, das weit vor seiner Geburt gesponnen wird beginnt ihn einzuholen und das Königreich ins Chaos zu stürzen.

Ein spannender Auftakt zu einem neuen Fantasy-Epos mit einer verwickelten Geschichte. Die ungewöhnliche Erzählweise, die einen immer wieder vergessenen lässt, dass es dort beginnt wo es eigentlich endet, nimmt einen sofort gefangen. Es wird gerne mit dem Klischee von Gut und Böse gespielt, nur um es sofort wieder zu brechen.

Ein Manko, aber gleichzeitig eine Stärke des Buches ist, dass es mit jeder Seite neue Fragen aufwirft und den Leser immer weiter im Unklaren lässt, worum es hier eigentlich geht. Einerseits ist man ein bisschen genervt, weil man spätestens im letzten Drittel des Buches doch gerne die eine oder andere Antwort bekäme andererseits entwickelt die Geschichte gerade dadurch ihren magischen Sog und hohes Tempo. Keinem Charakter ist zu trauen und nur weil es in der Ich-Perspektive geschrieben wurde, bekommt man noch lange nicht alle Einblicke.

Der Schluss hat mich ein bisschen enttäuscht, weil ich gerade hier doch wenigstens ein bisschen Aufklärung erwartet hätte um ein Sprungbrett zum nächsten Band zu haben. Damit erwarte ich von der Fortsetzung eine Menge. Wenigstens ein bisschen sollte das Verwirrspiel zu einem roten Faden führen.

Fazit: Toll geschrieben, eine neue Idee und noch Luft nach oben. Ein fesselnder Auftakt!