Ein Voodoo - Krimi
Bewertet mit 4.5 Sternen
Ein ganz besonderes Buch, einen Voodoo - Krimi von einem haitianischen Autor bekommt man schließlich nicht jeden Tag in die Finger. Spannend ist es darüber hinaus auch.
Die Hauptfigur des Romans ist ein alternder Polizist in Port au Prince. Er ist, fachlich gesehen, einer der besten in seinem Job und hat schon so manchen Fall aufgeklärt, bei dem seine Kollegen nicht weiter wussten.
Effiziente Polizeiarbeit wird allerdings in dem korrupten Land, in dem er lebt, nicht gewürdigt sondern ist eher ein Störfaktor. Was dazu führt, dass sich unser Polizist immer noch auf einer schlecht bezahlten Stelle befindet. Ausserdem ist er dem Alkohol verfallen, einer der Gründe, warum er seine hellsichtige Tochter zur Betreuung in eine Missionsschule gegeben hat.
Da fragt ihn eine Freundin um Hilfe, deren Tochter in der Gewalt eines betrügerischen Voodoo - Heilers geraten ist. Auch ein ehemaliger Arbeitskollege scheint in großen Schwierigkeiten zu stecken.
Das ist das zweite Buch, das ich von einem haitianischen Autor lese, und wieder spielt eine evangelikale Sekte eine Rolle, ich hätte nicht gedacht, dass das so ein großes Thema in dem Land ist, aber natürlich weiss ich auch so gut wie nichts über Haiti.
Auch kann man ganz gut sehen, was mit einem Land passieren kann, wenn der Staat versagt und/oder alle bestechlich sind.
Gut beschrieben ist der Alkoholismus des Protagonisten, der ständig zwischen Weltschmerz und -ekel und der Suche nach dem nächsten "Hit" hin- und herpendelt. Das ist wohl universal.
Dielt Elemente des "magischen Realismus" die noch in die Geschichte einfließen, sind aber etwas ganz eigenes.
Fazit : Spannender Krimi außerhalb des Üblichen und definitiv nichts für schwache Nerven.