Rezension

ein wahrer Buchschatz

Das Haus der vergessenen Bücher - Christopher Morley

Das Haus der vergessenen Bücher
von Christopher Morley

Über den Autor:

Christopher Darlington Morley (*05.Mai 1890 - † 28.März 1957) war amerikanischer Herausgeber, Schriftsteller und Sherlockianer.

 

Zum Inhalt:

 

Zitat: “Ich danke Gott, dass ich ein Buchhändler bin, der mit den Träumen und Schönheiten und Kuriositäten der Menschheit handelt, und nicht jemand, der nur Waren verhökert.”

 

New York, 1919. Roger Mifflin hat eine große Leidenschaft: Lesen. In Brooklyn hat er ein Antiquariat und man findet ihn immer dort, wo der Tabakrauch am dichtesten ist. Seine patente Frau sowie sein Hund Bock (Bock wie Boccaio) unterstützen ihn dabei tatkräftig. Bücher sind Mifflins Leben. Er hält nichts von Werbemaßnahmen für sein Geschäft und so lässt er den jungen Aubrey Gilbert ziemlich abblitzen, als dieser ihm seine Dienste anbietet. Dennoch freunden sich die beiden an und Gilbert kommt fast täglich in Mifflins Geschäft. Was natürlich auch an Mifflins neuer Hilfskraft, der bezaubernden Titania Chapman liegen kann, deren Leben in Gefahr zu sein scheint...

 

Meine Meinung:

Diese Geschichte ist geprägt durch die sehr harmonische Sprache von Morley. Er versteht es glänzend mit Worten umzugehen und seine Liebe zu Büchern auszudrücken und sie anderen schmackhaft zu machen. Ich habe mich sofort in dem Antiquariat Parnassus wohl und heimisch gefühlt (obwohl es dort spuken soll!). Die Geschichte wird vervollständigt von ganz charmanten, liebenswerten und besonders ausdrucksstarken Charakteren. Mr. Mifflin wächst dem Leser sofort ans Herz, er führt eine sehr harmonsiche Ehe. Seine Frau ist genau wie er, hilfsbereit und sie verbindet ihre Liebe zu Büchern. Titania bringt frischen Wind und Schwung ins Haus. Ihre Begeisterung für ihre neue Arbeit hat mich regelrecht angesteckt. Sie ist eine junge, sehr hübsche und vor allem sehr positiv denkende Frau, die aber ihren eigenen Kopf hat. Aubrey Gilbert kommt manchmal etwas tollpatschig rüber, aber auch er verliert sein Ziel nicht aus den Augen.

Die Handlung startet ruhig und man kann als Leser so schön in die Geschichte eintauchen. Man fühlt sich geborgen zwischen all den Buchschätzen und dem Zauber den Mr. Mifflin zu versprühen versteht. Er bezeichnet seine Kunden gerne als Patienten, denen er Bücher verordnet damit die kranke Seele wieder geheilt wird. Wunderbar. Im letzten Drittel nimmt die Geschichte allerdings ziemlich an Fahrt auf, was für mich sehr überraschend kam und dennoch vollkommen überzeugen konnte. Ein literarischer Genuß auf hohem Niveau, für den man sich Zeit nehmen sollte. Überaus begeistern konnten mich die zahlreichen Zitate, von denen mir viele aus der Seele gesprochen haben.

 

Cover:

Das Cover hat mich magisch angezogen und es passt wunderbar zu seinem Inhalt. 

 

Fazit:

Eine Liebeserklärung an die Literatur dieser Welt und eine wundervolle Hommage an Buchhändler. Eine Geschichte zum Träumen und ein wahrer Schatz unter den Büchern.