Rezension

Ein wahrer Page-Turner!

Drowning - Tödliches Element - Rachel Ward

Drowning - Tödliches Element
von Rachel Ward

Bewertet mit 5 Sternen

Als Carl die Augen aufschlägt sieht er seinen Burder, voller Schlamm, blass, tot. Während Carl nur ein Gehirnerschüttern bekommen und sein Gedächnis verloren hat, ist sein Bruder Rob im See gestorben. Carl kann sich an nichts mehr errinern, erkennt nicht mal mehr seine Mutter aber dafür sieht er, immer wenn er nass ist, seinen toten Bruder der ihn verfolgt und droht ihn zu töten sollte Carl für den rachsüchtigen Bruder nicht seine ehemalige Freundin Neisha umbringen. Insgeheim ist der Junge aber verliebt in sie weshalb er versucht das Mädchen zu schützen und seinen Bruder endlich zu vergessen.
Das Cover gefällt mir sehr gut und passt natürlich perfekt zum Thema. Es hat auch einen leichten Glanz und wirkt daher noch etwas realer und das abgebildete Wasser beweglicher.

'Drowning' ist mein erstes Buch von Rachel Ward, aber sicherlich nicht mein letztes! Schon das Vorwort hat meine Neugier geweckt, indem sie gewarnt hat dass, das Buch nicht für Angehörige eines Ertrunkenen geeignet ist. Ich muss nämlich zugeben das ich immer dachte das ertrinken ein im Gegensatz zu anderen Arten eine sehr ruhige und schöne Sterbeart sei, doch dieses Buch hat meine Meinung dazu geändert. Es ist grauenvoll! Schließlich wird das Wasser immes als "Lebenselexier" bezeichnet, lebensnotwenig und gesund doch ebenso tödlich.
Der Einstieg gelang sehr gut, man lernte zuerst Carl und seine Mutter etwas kennen, wobei Rob sehr im Schatten blieb. Seine Eigenschaften kamen erst später zu sprechen und am Anfang erahnte man in keinster Weise was für einen Charakter der ertrunkene Bruder hatte. Das Leben mit dem Carl konfrontiert ist, bemerkt man hingegen schnell: seine Mutter Alkoholikerin, verschuldet, keinen Vater.
Je weiter man liest desto mehr erfährt man über Rob, das er gewaltätig war und nicht nur Carl sondern auch seine damalige Freundin Neisha geschlagen hat. Sie war ebenso am See als Rob ertrunken ist, deshalb möchte Carl das Mädchen wieder treffen um sich an den Abend zurück zu errinern, an dem sein Bruder gestorben ist. Während des Buches bekommt er immer mehr Errinerungsstücke zurück, ergänzt damit Bilder und löst Fragen, doch vorallem erkennt er wie schrecklich sein Bruder war und was der Grund für das Treffen am See ist.

Carl gefiel mir als Charakter sehr gut und er ist mehr sehr sympatisch gewesen besonders weil man zuerst nur seine schlechten und er erst nach und nach seine guten Eigenschaften erfahren durfte. Man verfolgt die Geschichte aus der Sicht von ihm, weshalb das Buch auch in der Alltagssprache geschrieben ist. Positiv ist mir aufgefallen das Flüche und Schimpfwörter  eher selten eingesetzt wurden und der Ärger von Personen mehr durch Handlungen zum Ausdruck gebracht wurden.
Selbst wenn dieser nicht anwesend war, ging eine düsterte, gruselige Stimmung von dem Buch aus. Kalte Schauer gibt es in diesem Buch genug. Oft ging Rachel Ward auch auf den tropfenden Wasserhahn ein, ein klitzekleines Geräusch das so beschrieben worden ist das man als Leser Gänsehaut dabei hatte. Das hat mich wirklich beeindruckt! Denn Rachel Ward benutzt kleine Stilmittel, kurze Umschreibungen um ein Ding ganz anders, gruseliger wirken zu lassen. Unterschwellig wartet man als Leser immer darauf das etwas passiert und ist gespannt, aber gerade in den Momenten wo man locker ist "schlägt" sie zu und baut die spannendsten Szenen ein. Obwohl ich davon keine benennen könnte, da es einfach viel zu viele gab. Sie zog sich einfach durchs gesammte Buch. Wurde an manchen Stellen mehr, aber ließ niemals nach.

Ein weiterer großer Pluspunkt des Buches ist, das die Grenzen zwischen Realität und Einbildung immer mehr verschwimmen. Genau weiß man es nicht, ob Carl sich das ganze nur einbildet oder ob Rob seine Finger wirklich im Spiel hat. Eine Frage die bis zum Ende offen bleibt. wobe ich sagen muss das Ende war fantastisch! Ab diesem Zeitpunkt war ich nur mehr im Buch, vergas alles um mich herum, bangte um Neisha und Carl doch vorallem wollte ich weiterlesen. Deshalb bekommt dieses Buch von mir 5 Sterne, es hat mich vollkommen gepackt und aus der Realität entführt.

Fazit: 
Rachel Ward ließ mich das ganze Buch über die Luft anhalten, schaudern und zog mich immer tierfer in die mysteriöse, dunkle Geschichte über Carl und seinen verstorbenen Bruder. Ein wahrer Page-Turner den man nicht mehr aus der Hand legen kann, ehe man nicht fertig ist!