Rezension

Ein wahrhaft magischer Lesespaß!

Die Magischen Sechs - Mr Vernons Zauberladen - Neil Patrick Harris

Die Magischen Sechs - Mr Vernons Zauberladen
von Neil Patrick Harris

Nachdem Carters Eltern eines Tages spurlos verschwunden sind, wächst er in der Obhut seines zwielichten Onkel Slys auf. Genau wie Carters verschwundener Vater, kann auch sein Onkel Sly zaubern. Allerdings ist er kein Zauberer der Art, die Menschen mit ihren Tricks ein Lächeln auf die Lippen zaubern, sondern vielmehr um ihre Besitztümer erleichtern. Carter hat ein Händchen fürs Zaubern und kann bald alle Tricks seines Onkel. Doch ihm ist klar, dass er bei einem Menschen, der alle anderen belügt und betrügt nicht bleiben kann. Als dieser eines Tages sogar die alte Dame beraubt, die gemeinsam mit ihnen das Armenhaus bewohnt, nutzt er die Gunst der Stunde und flieht. Doch angekommen in dem kleinen Städtchen Mineral Wells stößt er auf das Rummelrambazamba des Zauberer und Betrügers B. B. Bosso, der gleich eine ganze Verbrecherbande um sich versammelt hat. Wie es aussieht ist Carter durch seine Flucht vom Regen in der Traufe gelandet…

“Mr Vernons Zauberladen” ist ein wahrhaft magischer Auftakt der Reihe “Die Magischen Sechs”, einer Gruppe aus Kindern, die aus Carter und seinen neu gewonnenen Freunden besteht, die er im Laufe seines ersten Abenteuers kennenlernt.
In Mineral Wells trifft Carter zunächst auf den mysteriösen Mr Vernon, der einen Zauberladen besitzt und dessen Adoptivtochter Leila, die ihm im Laufe der Geschichte im Streit gegen die Betrügerbande des Jahrmarkts zur Seite stehen. Am Ende steht zwar ein Happy End, doch wirft der Autor Informationen und Wendungen in den Raum, die die Neugierde auf die angekündigten weiteren Abenteuer der Magischen Sechs wecken.

Der Autor Neil Patrick Harris hat mit seinem Kinderbuchdebüt ein wahres Ass aus dem Ärmel gezaubert. Man merkt auf jeder Seite, dass er nicht nur vom Zaubern schreibt, sondern diese Kunst auch lebt, denn er war mehrere Jahre Präsident der Academy of Magical Arts und so ist Carter Lockes Geschichte nicht nur magisch zu lesen, sondern gleichzeitig gespickt mit Zaubertricks, die jeder Leser dank der detaillierten Anleitungen erlernen kann, sowie einem geheimen Code, den Neil Patrick Harris in dem Buch versteckt hat.
Zudem hat er seiner Geschichte neben der Zauberei weitere Details aus seinem eigenen Leben mitgegeben: so ist Leila die Adoptivtochter von Mr Vernon und seinem Lebenspartner, genau so, wie Neil Patrick Harris und sein Partner Adoptiveltern von Zwillingen sind.

Die Geschichte ist jedoch nicht nur spannend und kurzweilig zu lesen, sondern auch hübsch anzuschauen, denn die darin enthaltenen Illustrationen sind nicht minder bezaubernd.
Der Fall “Die Magischen Sechs” gegen B. B. Bossos Bande ist durchgehend spannend und lässt keine Langeweile aufkommen, so dass sie selbst Wenigleser an die Seiten fesseln dürfte. Als weiteren Stoff für die Folgebände streut Neil Patrick Harris eine persönliche Wendung aus Carters Leben ein, so dass man als Leser einerseits zufrieden aus dieser Geschichte entlassen wird, andererseits neugierig auf den nächsten Band ist, der einen gänzlich neuen Inhalt verspricht. Zumal er sich den Trick zu eigen macht den Leser direkt anzusprechen und immer wieder an spannenden Stellen für weitere Zaubertricklektionen zu unterbrechen. Ein Kunstgriff, der Neil Patrick Harris bestens aus Film und Fernsehen bekannt sein dürfte und den er für seine Buchreihe erfolgreich adaptiert hat.