Rezension

Ein wahrlich düsterer Krimi

Schwarze Förde - Beeke Dierksen

Schwarze Förde
von Beeke Dierksen

Bewertet mit 5 Sternen

Die Leichen von sechs vermißten Frauen werden auf einem Acker in der Nähe von Flensburg aufgefunden. Die Kommissare Hannah Lundgren und Christoph Wengler stoßen bei ihren Ermittlungen auf ein Gästehaus in Husum, in dem die jungen Frauen übernachtet haben und dort von einem Paar angesprochen wurden. Im Haus derVerdächtigen wird ein Verlies entdeckt, das grausames erahnen läßt....

Beeke Dierksen, besser bekannt als Angelika Svensson, hat mit "Schwarze Förde" die dunkle Seite des Menschen aufleben lassen. Und dies läßt den Leser erschaudern. Eindringlich und sehr bildhaft beschreibt die Autorin die Qualen der Opfer. Besonders intensiv erlebt man dies durch die Abschnitte aus deren Sicht. Wobei ich mich allerdings an einer Stelle gefragt habe, wie naiv manche Menschen sind. Hier leidet man richtig mit. Die Vorstellung, in welches Schicksal die Frauen hinein laufen - man würde sie so gerne warnen. Die Charaktere sind genial beschrieben. Die Frauen, die einfach nur ein paar schöne Tage erleben und ihrem Alltag entfliehen wollen und die Täter, die so unvorstellbar brutal und düster sind. Die Ermittler haben ihre privaten Probleme, die jedoch nicht zu viel Platz einnehmen. Sie wirken dadurch realistisch. Die Handlung ist von Beginn bis Ende spannend. Das Ende überrascht und man muß erneut ganz tief durchatmen. Die Autorin beweist auch in diesem Buch, daß sie das Genre Krimi beherrscht. Sie schreibt spannend, hält die Spannung durchgehend hoch und gönnt dem Leser keine Atempause. Perfekt auch die Beschreibung der Landschaft. Man sieht den Hof und die weite Schleswig-Holsteins vor sich und kann sich vorstellen, daß so ein abgelegener Acker durchaus seine Geheimnisse verbergen kann. 

"Schwarze Förde" bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung und ich hoffe sehr, daß dies Ermittlerteam noch viele Fälle lösen darf!