Rezension

Ein Wandel muss her...

Die Königin der Schatten
von Erika Johansen

INHALT: 
Ein zwiegespaltenes Reich. Auf der einen Seite Tearling und der anderen Mortmesne, das durch die Unterdrückung des anderen Reiches stetig an Macht gewinnt. Sklaverei, Gewalt und Vergewaltigungen - das alles scheint mit zur Tagesordnung zu gehören. Doch irgendwo im Verborgenen lebt noch immer Kelsea Glynn - Eine junge Frau, die einen Wandel herbei führen könnte. Jedoch nur, wenn sie den Heimweg zu ihrem rechtmäßigen Königreich überlebt. Dabei muss sie sich bewusst werden, dass die Welt sehr viel düsterer ist, als sie es durch ihr wohlbehütetes Leben fernab von allem kennen gelernt hat. Nicht so einfach...

WISSENSWERTES:

Eine Rede von Obama über die Freiheit inspirierte die Autorin zu diesem Roman. Dies ist ihr Erstlingswerk.

MEINUNG:
Da es wie ein Highfantasy-Roman beworben wird, habe ich zunächst ein wenig Angst gehabt, dass es zu viele epische Schlachten und Kampfszenen gibt. Die blieben zum Glück überwiegend aus. Viel mehr geht es um politische Intrigen und die Problematiken der ärmeren Kulturen. Genaues möchte ich nicht verraten, aber diese Aspekte der Geschichte werden hier sehr gut beschrieben und authentisch in die Handlung eingewebt bzw. teilweise auch zum Hauptthema. Fälschlicherweise habe ich jedoch auch etwas Magie erwartet. Diese findet zwar ihren Platz in Johansens' Welt, bleibt aber größtenteils ein Randbestandteil. Hier wird mit Zauberei eher gespart. Teilweise fand ich dies sogar ganz gut, aber andererseits hat mir dadurch etwas gefehlt. "Die Königin der Schatten" wirkt somit eher wie eine Mischung aus Dystopie und einem Hauch Game of Thrones.
Zu Beginn gefiel mir das Buch noch sehr gut. Kelsea als Protagonistin gefiel mir, sowie auch der Schwenk zu anderen Settings und Charakteren. Somit hatte man beim Lesen immer wieder etwas Abwechslung und konnte nicht nur eine Sicht der Dinge auf die Welt kennen lernen. Allerdings ist es hier auch etwas undurchsichtig. Charaktere, bei denen man anfangs dachte, dass sie im weiteren Verlauf noch eine wichtigere Rolle spielen würden tauchten plötzlich nur noch kaum oder gar nicht mehr auf. Zwar übte dies teilweise einen gewissen Reiz aus, den man auch von der Game of Thrones-Reihe kennt, aber hier fehlte dann doch der gewisse Funke. Bis auf Kelsea lernt man keine Person genauer kennen. Jedenfalls fand ich es schwierig mir ein Bild von den vielen Charakteren zu machen.

FAZIT: 
Emma Watson konnte dieses Buch nicht aus der Hand legen. Mir ging es leider nur bis zur ersten Hälfte so. Danach hatte ich mehr und mehr das Gefühl, dass die Handlung nicht wirklich vorran ging und sich alles im Kreis drehte. Trotzdem bin ich gespannt auf den zweiten Teil, da ich durchaus Potenzial sehe.