Rezension

Ein warmherzige Roman über Einsamkeit

Das Beste kommt noch - Richard Roper

Das Beste kommt noch
von Richard Roper

Bewertet mit 4 Sternen

Der 42-jährige Andrew arbeitet als Nachlassverwalter für die Londoner Stadtverwaltung. Wenn jemand alleine in eigenen vier Wänden stirbt, ist es sein Job, die Wohnung des Totes nach Hinweisen auf mögliche Verwandten aufzuspüren oder nach etwas Geld, mit dem Verwaltung die Beerdigung finanzieren kann. Ein ehrenhafter, trauriger aber ziemlich trister Beruf. Zum Glück hat er eine liebevolle Frau und zwei wunderbare Kinder, die ihn nach eine harte Inspektion, in seinem Stadthaus warten. Das glauben zumindest sein Chef und seine Arbeitskollegen. Eine Notlüge, die Andrew vor fünf Jahren erzählt und irgendwann ein Eigenleben entwickelt hat. In der Tat lebt Andrew alleine in ein heruntergekommenen Einzimmerwohnung, dessen Fußboden voll mit Modelleisenbahn bedeckt ist. Seine einzigen Freundschaften bestehen aus dem Online Modellbahn Forum. Er glaubt auf die Familie, Liebe und Freundschaften gut verzichten kann, bis eine neue Kollegin ihre Arbeit aufnimmt. Peggy, zweifacher Mutter, Verheiratet, nett, lustig, aufgeschlossen. Sie bringt frischen Wind in Andrews Alltag und plötzlich steht sein einsame Leben auf dem Kopf...

Richard Roper hat einen traurigen dennoch einen Umstand aus unsere hochmodernen gesellschaftlichen Leben als Thematik ausgesucht: Einsamkeit. Es geht nicht nur um die Verstorbene Andrew kümmern muss, auch er lebt total isoliert. Der Autor geht es mit dem Thema sehr behutsam, respektvoll aber mit einem Hauch Humor, sodass alles nicht so bedrückend wirkt.

Von Anfang an wirkt Andrew traurig, und verstört. Man merkt es schnell, dass etwas in seine Jugend passiert sein muss. Allerdings muss man bis zum Ende des Buches geduldig lesen, denn erst beim letzten Drittel erfährt man, was ihm bedrückt. Leider wurde die Story für meinen Geschmack unnötig in die Länge gezogen. Ich mochte Andrew gern aber ich bin mit seiner Art nicht so richtig warm geworden. Ja, er hat was erlebt, dass ihm nach Jahren immer noch belastet, nichts des zu trotzt, erwarte ich von einem 42-Jährigen etwas mehr selbstbewusst sein.

Ein warmherziger Roman über Einsamkeit, Freundschaft und Neuanfang, welches mich zum Nachdenken angeregt hat.