Rezension

Ein weiterer Fall mit hohem Unterhaltungswert

Der Träume blauer Schlussakkord - Brigitte Pons

Der Träume blauer Schlussakkord
von Brigitte Pons

Inhalt:

In Vielbrunn steppt der Bär. Die Teilnehmer einer Castingshow nisten sich im Parkhotel des Dorfes ein. Frank Liebknecht steckt mitten in den Vorbereitungen zu seinem bevorstehenden Urlaub, bis ihn ein Hinweis auf einen möglichen Mordkomplott hellhörig macht. Der Täter soll sich mitten im Dunstkreis der zukünftigen Stars und Sternchen befinden. Dann verschwindet Kurt Gössner, der Mann, der Frank den Tipp gab, spurlos. Wurde ihm sein Wissen zum Verhängnis.

Das die Produzenten der Musikshow, händeringend nach einem Ersatz für den ausgestiegenen Bassisten suchen, kommt Frank gerade recht. Als Musiker getarnt schleust er sich ins Hotel ein, um Undercover, direkt an der Quelle zu ermitteln.

Dann geschieht tatsächlich ein Mord und ein prominenter Schlagerstar wird tot im Pool geborgen. Als Täter kommen viele in Frage und die Scheinwelt des Ruhmes liefert die Motive quasi unter der Hand. Affären, Neid, Missgunst, Konkurrenzkampf sind das tägliche Brot in diesem Geschäft. Doch wo soll Frank ansetzen? Außerdem muss er höllisch aufpassen nicht aufzufliegen, schließlich kennt ihn hier jeder. Der Sohn des Opfers fasst langsam Vertrauen zu Frank und der deckt ein dunkles Familiengeheimis auf. Muss er den Mörder im engen Umfeld des Toten suchen und wo steckt eigentlich Kurt Gössner?

Meine Meinungen:

Brigitte Pons schickt ihren Ermittler Frank Liebknecht, in seinem vierten Fall, mitten in die fremdbestimmte Welt des Showbusiness und konstruiert für ihn einen verzwickten Fall. Die Autorin lässt sich für ihre Krimis immer etwas neues und besonderes einfallen und wenn man denkt, man ist hinter das Konzept gekommen, führt sie den Leser doch wieder aufs Glatteis.

Besonders gelungen, finde ich auch das persönliche Umfeld von Frank. Bei seinem ersten Fall war er noch ein Eigenbrötler, der gerne auf eigene Faust fahndet, jetzt entwickelt er sich immer mehr zum Teamplayer und wirkt auch privat aufgeschlossener.

Brigitte Pons gelingt es mit unspektakulären Mitteln eine hohe Spannung zu erzeugen, auch wenn der erste Mord diesmal etwas länger auf sich warten ließ. Die glitzernde Welt der Musikshows ist sehr kritisch, aber nicht übertrieben dargestellt und bringt natürlich eine Menge Motive mit sich. Der Autorin gelingt es, mit viel Feingefühl, in diese oberflächliche Scheinwelt, psychologische Tiefe mit einzubringen und gewährt einen Blick hinter die Fassade. Menschliche Tragödien werden aufgedeckt und geschickt in die Handlung verwoben ohne zu viel zu verraten.

Wieder ein sehr gelungener Fall von Frank Liebknecht und seinen Kollegen und ich hoffe es folgen noch viele weitere.

 

5 Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle, die komplexe und raffiniert gestrickte Krimis lieben.