Rezension

Ein weiteres Abenteuer mit Rory

Hard Frost - Jennifer Estep

Hard Frost
von Jennifer Estep

Mittlerweile ist Rory schon ein fester Bestandteil im Team Midgard und somit sind auch in diesem zweiten Band geheime Missionen und Action garantiert! Diesmal steht der Raub eines Artefakts im Vordergrund, das unter merkwürdigen Umständen bei einem Ausflug entwendet wird. Und es ist nicht nur irgendeins - Mithilfe des Artefakts können Basilisken beschworen werden und der Besitzer kann jede Menge Chaos anrichten...
Wie auch schon in Bitterfrost ist Rory die zentrale Figur, eine mutige und willensstarke Spartanerin. Man merkt jedoch auch, dass sich ihre Freundschaften zu den anderen Mitglieder noch einmal gefestigt hat seit dem letzten Band. Sie sind mittlerweile ein eingespieltes Team und ergänzen sich vorbildlich. Dabei werden immer wieder alte Geschehnisse, ja sogar welche aus der ursprünglichen Frostreihe wiederholt, was mir das Gefühl gab, nie weg gewesen zu sein.
Ihre neue Mission sieht auf dem ersten Blick nicht zu meistern aus, denn wie soll man einen Dieb fangen, den man nicht durch Kameras oder Sonstiges ausmachen konnte? Trotzdem folgt die Handlung einen ersichtlichen Faden und die Autorin manövriert den Leser gekonnt durch die Geschichte. Ich war überrascht, wie selbstverständlich es bei Jennifer Estep ist, einen roten Faden zu finden und doch immer wieder von Dingen überrascht zu werden, die zuvor schon angeteasert wurden.
Und auch die Liebesgeschichte zwischen Ian und Rory geht weiter, wenn auch etwas holprig zu Beginn. Rory, mit ihrer impulsiven Art und Weise, wird schnell eifersüchtig und das aus mir völlig banal erscheinenden Gründen, sodass es zu Auseinandersetzungen und Drama kommt. Ich persönlich habe bei diesen Stellen nur mit den Augen rollen können. Zum Glück wurde es im Laufe des Buches besser. Außerdem habe ich mich dadurch viel mehr auf die eigentliche Handlung fokussiert, wobei ich nicht sagen möchte, dass ich die beiden nicht liebenswert zusammen finde. 
Unglücklicherweise war das Buch dann auch schon wieder trotz seiner handlungsreichen Geschichte viel zu schnell vorbei. Der wie sonst auch so flüssige Schreibstil machte es möglich, dass ich es an zwei Nachmittagen durchgelesen habe. Es gibt zwar keinen Cliffhanger oder Ähnliches, doch man merkt, dass sich etwas Großes anbahnt, das nur darauf wartet, in dem letzten Band herauszubrechen und für Aufruhr sorgen wird. Ich kann es kaum erwarten, demnächst den Abschluss der Reihe zu lesen, auch wenn ein Auge dabei tränt - Denn es wird der letzte Band sein.
 
Dieser Band unterscheidet sich von seiner Qualität her nicht von seinem Vorgänger, was man selten bei Trilogien sieht, denn für gewöhnlich hat der Mittelteil einen Hänger. Rory, aber auch die anderen Mitglieder von Midgard wachsen mir immer mehr ans Herz und ich merke bei jedem Band der Autorin wie sehr mir die Buchwelt zur Heimat geworden ist. Trotzdem muss ich auch etwas bemängeln: Das Liebesdrama von Ian und Rory schien mir gerade am Anfang etwas überzogen und störend, was sich zum Glück jedoch schnell wieder gebessert hat.