Rezension

Ein weiteres magisches Abenteuer in der Tintenwelt

Tintenblut - Cornelia Funke

Tintenblut
von Cornelia Funke

Bewertet mit 4 Sternen

arid kommt zurück zu Meggie. Denn er will von ihr in die Tintenwelt gelesen werden, um Staubfinger, der bereits zurück kehren konnte, vor Basta zu warnen. Und Meggie will unbedingt mit. Denn sie will die Welt, die ihre Mutter ihr so detailliert beschrieben hat, mit eigenen Augen sehen. Den Weglosen Wald, den Speckfürsten, den Schönen Cosimo, den Schwarzen Prinzen mit seine Bären und Feen und Glasmänner. Und dann will sie gleich zurück. Doch die Geschichte spielt schon lange nicht mehr so, wie Fengolio sie geschrieben hatte.

Meinung

Schreibstil

Auch im zweiten Band der Tintenwelt konnte mich Cornelia Funke wieder komplett mit ihrem Schreibstil einfangen. Tinenblut war wieder wundervoll bildlich, locker, emotional und doch sanft geschrieben. Die Tintenwelt, in die Meggie diesmal eintaucht, ist klar und deutlich gezeichnet und ich fühlte mich bei jedem Wort, als wäre ich direkt an ihrer Seite. Wie bereits im ersten Band, mochte ich die Zitate zu Beginn eines jeden Kapitels sehr, ebenso wie den Perspektivenwechsel, der uns immer auch mal mitnimmt zu den anderen Handlungssträngen.

“Natürlich verstand sie sein Unbehagen, schließlich hatte er seine Frau für viele Jahre an diese Welt asu Buchstaben und Papier verloren […] und trotzdem konnte sie nicht tun, was er verlangte – die Notizbücher fortschließen und die Tintenwelt für eine Weile vergessen” (S. 38)

Charaktere

In diesem zweiten Band der Tinten-Triologie treffen wir einige alte Charaktere wieder. Mo, Meggie, Staubfinger, Fardi, Resa, die ja seit Ende von Band eins wieder da ist, Elinor, Darius aber auch böse wie Basta und Mortola. Sie alle sind noch genau so, wie ich sie aus Band eins in Erinnerung hatte und ich mochte Resa sehr. In Tintenherz war ich mir noch nicht sicher, ob ich Staubfinger nun mochte oder nicht. Diesmal ist es ganz klar, er war einer meiner liebsten Charaktere. Stark und sanftmütig zugleich und für mich einer der Helden der Geschichte. Auch Elinor ist mir nach und nach ans Herz gewachsen, auch wenn sie in diesem Band nur selten vorkommt.

Neben den alt bekannten Charakteren, ist Tintenblut voller neuer, einzigartiger und detailverliebt gezeichneter Protagonisten, die alle auf ihre Art bezaubern, egal ob gut, böse oder irgendwie auch beides. Der Speckfürst und die Hässliche, Roxana und und und. Besonders gefallen hat mir diesmal der schwarze Prinz mit seinem Bär. Ein leiser Held, der sanft und gerecht ist, der aber mit vielen Geheimnissen umgeben ist. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er in Band drei noch eine bedeutende Rolle spielt. Ich hoffe es zumindest.

Geschichte

In diesem Band fallen nicht Leute aus der Tintenwelt in die normale Welt durch Meggie oder Zauberzunge Mo. Diesmal beginnt die Geschichte damit, dass Staubfinger sich zurück lesen lässt, von einem bisher Unbekannten Vorleser. Doch Farid bleibt zurück und trifft auf einen alten Bekannten Basta. Er sucht Meggie auf, die mittlerweile mit Mo und Resa bei Elinor lebt. Gemeinsam schlüpfen sie durch Meggies Künste in die Tintenwelt, um Staubfinger vor Basta zu warnen. Bis irgendwann sowohl in der normalen und auch in der Tintenwelt einiges schief geht und Meggie und Farid auf Leute stoßen, mit denen sie nicht gerechnet hatten.

“Und pötzlich während er sie ansah, hatte er endlich und ganz wirklich das Gefühl, heimgekehrt zu sein.” (S. 101)

Insgesamt hat mich die Geschichte sehr gut einnehmen können. Ich war wieder verzaubert von der Detailverliebtheit, mit der das Buch geschrieben ist. Die Tintenwelt ist so bildlich beschrieben mit ihren magischen Orten und wundersamen Wesen wie Feen und Glasmännern. Stellenweise war es etwas langatmig und zog sich. Doch gerade gegen Ende kam dann doch noch alles gut ins Laufen und packte mich. Auch wenn immer wieder einige Stellen dabei waren, die man ruhig hätte kürzer fassen können, bin ich doch sehr auf Band drei gespannt und was nun mit Meggie, Mo, Resa, Farid und Staubfinger passieren wird.

Fazit

Ein toller zweiter Band der Tintenwelt-Triologie. Der Schreibstil und die Beschreibungen der Tintenwelt waren wieder sehr bildlich, packend und einnehmend. Es waren wunderbare neue Charaktere dabei, die alle sehr detailliert beschrieben und gut durchdacht waren. Und auch die alten trafen wir wieder zum großen Teil an und einige haben sich sogar sehr positiv weiterentwickelt. Da es aber doch einige lange Stellen gab und mir Band eins etwas besser gefallen hat, gebe ich vier von fünf Sternen.