Rezension

Ein wenig enttäuscht war ich schon

Vom Ende der Einsamkeit
von Benedict Wells

Bewertet mit 4 Sternen

Ich gehöre wohl zu einer winzigen Minderheit, aber für mich ist der Hype um gerade diesen Roman Wells nicht komplett nachvollziehbar. Man darf mich da nicht falsch verstehen: Es ist ein wunderbares Buch mit starker Sprache und authentischen Figuren. Tatsächlich war für mich persönlich Spinner ein wenig stärker.

Das hat zwei Gründe. Zum Einen empfand ich die Sprache in Vom Ende der Einsamkeit als gezähmt. Einzelne Sätze gab es, die mich wie in Spinner aufmerken und nachdenken ließen, aber insgesamt war der Erzählfluss glatter. Das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes, doch der Reiz war für mich geringer.

Zum Anderen hat mich die Geschichte auch bis zu einem relativ späten Zeitpunkt nicht wirklich ergriffen. Ich kann gar nicht sagen, warum. Vielleicht wird es bei einem nochmaligen Lesen anders sein. Zu Beginn fiel es mir schwer, den erzählenden Protagonisten als eigenständige Figur wahrzunehmen. Erst später, als er sich weiter entwickelte, bekam ich ein Gefühl für ihn.

Fazit: Ein wundervoller Roman, der mich jedoch leider nicht wirklich ergriffen hat. Ich vermute, dass ich ihn zu einem falschen Zeitpunkt gelesen habe. Daher dennoch eine eindeutige Leseempfehlung, aber auch für Wells ältere Bücher, die mich bisher mehr erreicht haben.