Rezension

Ein wenig gekürzt und es wäre perfekt.

Die Luna-Chroniken, Band 4: Wie Schnee so weiß
von Marissa Meyer

„Die Luna-Chroniken“ haben sich von Band zu Band immer mehr zu einer meiner liebsten Reihen entwickelt. Die Grundidee der Reihe fand ich schon beim ersten Band „Wie Monde so silbern“ einfach grandios. Märchen gepaart mit Sci-Fi Elementen - eine wirklich sehr gelungene Mischung, die mir viele tolle Lesestunden beschert hat. Und auch „Wie Schnee so weiß“ hat mir einige mehrere Stunden versüßt. Allerdings gibt es beim Abschlussband auch einen Punkt, der mir nicht gänzlich zugesagt hat. Im Großen und Ganzen aber war es ein würdiger Abschluss einer ganz besonderen Reihe.

Als ich „Wie Schnee so weiß“ das erste Mal in der Hand hatte, war mein erster Gedanke: Uii, was für ein Brocken! Teilweise freut man sich, dass man „mehr“ vom Buch hatte, aber teilweise war es schon ein wenig abschreckend. Und ich sage schon mal vorweg, ein wenig weniger wäre vielleicht gar nicht so verkehrt gewesen. Da ich erst vor kurzem „Wie Sterne so golden“ gelesen habe, hatte ich sozusagen einen fliegenden Start und war direkt in der Geschichte drin. Wobei ich eher gar nicht erst raus war.

Und man muss sagen, dass Marissa Meyer es wirklich versteht den Leser teilweise fast in den Wahnsinn zu treiben. Das Lesen von „Wie Schnee so weiß“ war stellenweise ein ganz großes Ab und Auf der Gefühle. Ich kann verstehen, dass die einzelnen Geschichten und die vielen verschiedenen Handlungsstränge irgendwie zusammen laufen müssen um ein Ganzes zu ergeben. Aber ich hatte zwischendurch das Gefühl gehabt, dass alles ein ganz großes Durcheinander war. Kaum konnte eine Figur mal eben kurz verschnaufen, schon war der nächste Charakter in Schwierigkeiten.

Es kam mir so vor, als ob im Verlauf des Buches sie sich alle die Klinge in die Hand gegeben haben, um sich abwechselnd irgendwie in Schwierigkeiten zu bringen. Natürlich war es schon unterhaltsam und man hat mit Spannung und Herzklopfen alles genau verfolgt, allerdings hätte es dem Buch auch ganz gut getan um einige hundert Seiten gekürzt zu werden. Auch wenn es unterhaltsam und spannend war, zog es sich stellenweise dann doch ein wenig hin, besonders im Mittelteil bevor es zum Schluss hin dann nochmals so richtig lebhaft wurde.

Über die Charaktere bleibt eigentlich nicht viel zu sagen. Man hat sie in „Wie Monde so silbern“ geliebt und liebt sie auch hier in „Wie Schnee so weiß“. Vielleicht sind sie noch ein Stückchen weit mehr ans Herz gewachsen. Winter und Jacin sind zwar relativ neu dabei, aber es ist so, als ob sie schon immer da gewesen wären. Sie vervollständigen die Reihe mit ihren Eigenarten und runden es nochmals ab. Es war mit Sicherheit nicht einfach alles zu einem Abschluss zu bringen. Und ich finde, dass das Ende gut gewählt worden ist. Es gab einen richtig spannenden Showdown und auch nochmal - ganz wichtig für mich persönlich - was fürs Herz. Man hat dann das Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendet. Und dann blickt man zurück auf vier wundervolle Bände und weiß schon jetzt, dass man auch das nächste Buch oder die nächste Reihe von Marissa Meyer verschlingen wird.

Fazit
Mit „Wie Schnee so weiß“ präsentiert Marissa Meyer einen würdigen Abschluss einer mehr als grandiosen Reihe, die mir viel lebhafte und spannende Lesestunden bereitet hat. Auch wenn es dem Buch gut getan hätte um einiges gekürzt zu werden, so bin ich mehr als glücklich über das gewählte Ende und fiebere schon jetzt dem nächsten Buch oder der nächsten Reihe der Autorin entgegen. „Die Luna-Chroniken“ bekommen eine absolute und uneingeschränkte Leseempfehlung!