Rezension

Ein wenig überzeugender Auftakt

Immerwelt - Der Anfang - Gena Showalter

Immerwelt - Der Anfang
von Gena Showalter

Bewertet mit 2 Sternen

Cover:
Das schlichte, aber doch eindrucksvolle Cover hat mich sofort neugierig gemacht! Ich mag derartige Cover und war deshalb umso mehr gespannt auf die Geschichte dahinter. In der Aufmachung konnte es schon einmal überzeugen.
Inhalt:
Myriad und Troika, zwei gegensätzliche Reiche, deren Ziel es ist, die junge Tenley für sich zu gewinnen. Doch welche Anschauung ist die ihre? Wie möchte sie ihr Leben verbringen? Im ersten Band der "Everlife"-Reihe erwartet Tenley sowohl ein Gefühlschaos als auch Grausamkeit. Von ihren Eltern in eine Anstalt gesteckt mit dem Ziel, sich einer Seite zu verpflichten unterliegt sie den Einflüssen der beiden Reiche und weiß nicht, wie sie sich entscheiden soll. Und dann verdrehen ihr auch noch zwei Jungs gehörig den Kopf. Prinzipiell hat mich diese Idee sehr fasziniert, doch leider wurde sie nicht so umgesetzt, wie ich gehofft hatte. Die spannenden Details über die Hintergründe der Reiche, der Streit mit Tenleys Elter, ... einiges kam mir davon einfach zu kurz, weil die Geschichte zum Großteil auf Tenleys Gefühlschaos mit den beiden Jungs reduziert wurde. Außerdem empfand ich es dadurch als sehr gestreckt, sodass die Spannung nur mäßig vorhanden war. Ich erhoffte mir beim Lesen immer noch einiges und gab nicht auf, aber ein Höhepunkt trat für mich nicht mehr wirklich ein. Alles in allem hatte die Idee einiges an Potenzial, was mit einer besseren Ausarbeitung und einem etwas besseren Fokus auch gelungener gewesen wäre.

Charaktere:
Meine hohen Erwartungen an das Buch schlossen ebenso die Charaktere mit ein. Prinzipiell fand ich die Zusammenstellung der Charaktere recht passend und spannend, aber auch hier machte sich die Oberflächlichkeit bemerkbar. Die Protagonistin Tenley konnte mich da vor allem nicht überzeugen. Sie wirkte auf mich wie ein Spielball des Geschehens ohne richtige Emotionen, ohne richtiges gedankliches Eigenleben. Sie wirkte auf mich einfach nicht authentisch und dabei recht willenlos. Unter dieser nicht überzeugenden Figur litt leider auch die Geschichte. Die beiden Agenten Archer und Kilian waren darin leider nicht besser. Jeder hat so seine Eigenarten, aber zum Großteil konnte ich sie einfach nicht nachvollziehen. Keiner konnte mich so richtig überzeugen. Nur die Nebencharaktere fand ich recht passend gestalte, aber das war leider nicht genug. 
Schreibstil:
Am Anfang konnte mich die Geschichte mit einem unterhaltsamen Email-Austausch für sich gewinnen, da mich das sehr neugierig gemacht hat. Stilistisch konnte Gena Showalter in der Perspektive von Tenley mehr oder weniger überzeugen. Von dem Handlungsgeschehen her, konnte die Autorin ausreichend Beschreibungen liefern, sodass man sich schon recht gut hinein versetzen konnte. Auf der anderen Seite hat es mir leider an Erklärungen gefehlt, sodass vieles mich einfach nur verwirrte. Hier hat sich die Autorin leider etwas zu sehr zurückgenommen, was ich ebenso sehr schade für die Geschichte finde.
Fazit:
Mich hat die Geschichte neugierig macht und ich bin immer noch der Meinung, dass sie auf einer spannenden Grundidee aufbaut. In der Umsetzung konnte ich jedoch nicht überzeugt werden. Mir fehlte es an der Entwicklung der Charaktere, an Emotionen und an Hintergründen. Das Konzept war durchaus von Anfang bis Ende spannend und mitgefiebert durchaus, aber leider war es mir zu oberflächlich, was ich sehr schade finde. Ich kann es leider nicht weiterempfehlen.