Rezension

Ein Werk das zum nachdenken anregt und zu ihren besten gehört

Nur noch ein einziges Mal
von Colleen Hoover

Bewertet mit 5 Sternen

Als ich die neue Geschichte von Colleen Hoover begann, hab ich sie genossen.
Ich hab sie geliebt und gelacht.
Ich hab mich in die Charaktere verliebt , die absolut großartig ausgearbeitet sind.
Allen voran Lily, die mein Herz sofort im Sturm erobert hat.
Sie hat eine Leichtigkeit aber zugleich etwas sehr schweres an sich, was mich sofort völlig eingenommen hat.
Und dann lernte ich Ryle kennen. Der Himmel könnte nicht farbenfroher und lebendiger sein. Sein Charme hat Wirkung bei mir gezeigt und so fühlte ich, was Lily fühlte.
Ein Taumel des Glücks der kein Ende nehmen möchte. Man möchte die Welt umarmen, sein Glück los herausschreien und doch ist da eine unsichtbare Barriere die einfach alles hemmt.
Ich habe diese tiefe und unaussprechlich große Liebe genossen und doch hatte ich das Gefühl, es wäre nichts besonderes.
Ich habe oft mit mir gehadert, warum es mich nicht zu Boden reißt , mich nicht mit all seiner Kraft und Intensität verschlingt.
Bis der Knackpunkt kam und alles anders wurde. Wie mein Herz Stück für Stück zerbrach und unaussprechlichen Dingen Platz machte.
Die Dunkelheit war näher als der Himmel.
Man wird zerrissen und gleitet immer tiefer in das Bodenlose.
Man hofft so sehr, man zittert, weiß nicht mehr weiter.
Ist erschöpft, am Boden.
Ich kann nicht sagen , welche Emotionen mich dabei überrollt haben, es ist schlichtweg nicht aussprechbar. Man spürt es ganz tief drinnen.
Man kann sich nicht hineinversetzen. Man möchte es ganz einfach nicht. Aber man begreift, wie man sich in so einer Situation fühlen könnte. Man kann es verstehen, nachvollziehen.
Ich hab nicht geweint. Dazu war ich schlichtweg nicht in der Lage. Aber ich war nahe dran. Es hat meine Dämme eingerissen und gerade Szenen zwischen Allysa und Lily haben mich auf so unausprechliche Art und Weise berührt.
Es ist ein Anker, es ist ein Halt. Es ist etwas, das zum weiterschwimmen bringt.
Es zwingt den Kopf nach oben,wenn man einfach nur noch sinken möchte.

Es ist nicht nur Lilys Geschichte. Es ist so viel mehr. Doch dadurch, daß man Lilys Perspektive erfährt, kommt man ihr unglaublich nahe. Erlebt sie, erfährt mehr über ihre Vergangenheit, ihr Leben und begreift und verinnerlicht welch großartige Person sie ist. Ihre Entwicklung ist deutlich spürbar. Man spürt ihre Verzweiflung, ihre innere Zerrissenheit und vor allem ihre unsagbar große Liebe, die sie im Herzen trägt.

Es ist keine einfache Geschichte. Es ist eine dramatische und sehr zu Herzen gehende Story.
Die Autorin bringt hier auf eine sehr einfühlsame und eindringliche Art und Weise eine Thematik zur Sprache, die unheimlich wichtig ist. Sie zeigt die Dinge , die man nicht sieht. Welche Qualen und welches Leid es bedeutet. Nicht jeder hat solch tolle Menschen wie Allysa, Marshall oder Atlas. Sie machen es leichter, erträglicher.
Die Blickwinkel verschieben sich und man weiß gar nicht mit wem man zuerst mitfühlen soll. Denn man bekommt ein sehr gutes Gefühl für beide Seiten, was nicht unbedingt einfach ist.
Sie hat es mit sehr viel Hingabe und Feinfühligkeit zur Sprache gebracht. Es ist authentisch, auch wenn oftmals noch mehr Stolpersteine damit verbunden sind.
Aber sie hat etwas damit bewegt, zum nachdenken gebracht. Und vor allem hat sie damit gezeigt, daß es immer zwei Seiten gibt. Das nichts einfach ist.
Das man Stärke und Mut benötigt, um es zu bestehen. Um daran nicht zu zerbrechen.
Es ist eine besondere Geschichte.
Voller Kraft, Liebe und Facettenreichtum.
Voller Leid, Tränen und Verzweiflung.

Für mich eins ihrer besten Werke. Sie schreibt dabei so fesselnd und lebendig, dass man das Buch nicht zur Seite legen kann. Ja, es ist vorhersehbar. Aber das ist nicht schlimm. Denn die Grundthematik und die damit verbundenen Charaktere sind herausragend gut ausgearbeitet.
Ein sehr emotionales und erschütterndes Werk, das mir enorm unter die Haut gegangen ist.

Fazit:
Wie soll man eine Geschichte in Worte fassen, die so sehr berührt?
Die wunderschön und traurig zugleich ist.
Wie soll man die Tragik und Traurigkeit dahinter in Worte fassen?
Es hat mich nicht sofort berührt.
Ich hab gelacht, geliebt und es gefühlt.
Es kam erst später, mit der Entwicklung, mit den Emotionen.
Mit der Ohnmacht und der Verzweiflung.
Es hat mich zu Boden fallen, zerbrechen lassen.
Eine Thematik, die unheimlich schwer, emotional und kaum zu ertragen ist. Herausragend gut ausgearbeitet mit all seiner Facetten.
Ein Werk das zum nachdenken anregt und zu ihren besten gehört.