Rezension

Ein Wettlauf mit der Zeit der einen kaum Zeit zum Luftholen gibt

Boy Nobody 01. Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. - Allen Zadoff

Boy Nobody 01. Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder.
von Allen Zadoff

Inhalt:

Boy Nobody ist 16 Jahre alt und Auftragskiller. Die Aufträge die er erhält erledigt er schnell und sauber. Emotionen sind ihm ein Fremdwort. Doch dann wird sein nächster Auftrag zu einer emotionalen Zerreisprobe, denn Sam - die Tochter seines nächsten Opfers - löst bisher nicht gekannte Gefühle in ihm aus. Boy Nobody fängt an Sachen zu hinterfragen und beginnt zu rebellieren. Und dann nimmt der Auftrag eine unerwartete Wendung ...

Meine Meinung:

Der Einstieg in dieses Buch viel mir schwer. Ich musste mich an die Unpersönlichkeit von Boy Nobody und sein kaltschnäuziges Verhalten erst einmal gewöhnen. Mir ist durchaus bewusst, dass sein Verhalten aufgrund seiner Vergangenheit durchaus normal ist und bei seinem Job nur gut sein kann, dennoch fiel mir dies zu akzeptieren zu Anfang ein wenig schwierig. Als Boy Nobody dann seinen neuen Auftrag bekommt nimmt das Buch für mich eine Wendung und ich konnte eher mit dem Jungen mitfühlen.

Boy Nobodys Verwandlung vom Killer zum verliebten Jungen ging mir ein wenig zu schnell. Immerhin kennt er Sam so gut wie gar nicht und entwickelt trotzdem relativ starke Gefühle (für seine Verhältnisse) zu ihr. Gut gefallen hat mir, dass er irgendwann anfängt die Dinge zu hinterfragen, die er bisher emotionslos erledigt hat. Auch die leichte Rebellion gegen seine "Eltern" bringt seine Charakterentwicklung noch mehr hervor.

Sam gefiel mir als Gegenpart zu Boy Nobody sehr gut! Sie ist ein wandelnder Lügendetektor und lässt sich nichts so leicht vormachen. Schnell wird klar, dass sie nicht das verwöhnte reiche Mädchen ist sondern viel mehr hinter ihrem Charakter steckt.

Die "Eltern" von Boy Nobody waren mir sehr suspekt. Es ist schon heftig ein Kind so auszubilden und es auf Missionen zu schicken in denen Menschen getötet werden. Ich hoffe im nächsten Band erfahren wir mehr zu der Organisation für die seine "Eltern" arbeiten.

Die Liebesgeschichte war leider ein weiterer Kritikpunkt für mich. Auch hier geschieht alles viel zu schnell. Auch wenn sich am Ende einiges auflöst und erklärt wird, waren mir die Gefühle von Boy Nobody zu schnell zu intensiv. Dies war etwas schade, hat aber auch damit zu tun, dass der Auftrag innerhalb von fünf Tagen erledigt werden sollte und daher wenig Zeit bleibt.

Auch fand ich es erstaunlich, dass Boy Nobody, der seine Eltern verloren hat, nun bereit ist andere Familien auf dieselbe Art zu zerstören. Eigentlich müsste der Junge in meinen Augen traumatisiert sein und nicht willens diese Organisation zu unterstützen. Gut gefallen hat mir die technische Ausrüstung und die Ideen des Autors zu den Mordwaffen von Boy Nobody.

Der Spannungsbogen ist immer konstant hoch und auch die kurzen Kapitel haben mir sehr gut gefallen.

Das Ende passt auf jeden Fall zum ganzen Verlauf der Geschichte, jedoch konnte ich Sams Beweggründe absolut nicht nachvollziehen. Zum Schluss wird dann noch eine interessante Neuigkeit bekannt gegeben die einen gespannt auf den nächsten Band warten lässt.

Fazit:

Die kurzen Kapitel zusammen mit dem flüssigen Schreibstil haben mir jede Menge Lesespaß geboten. Und auch wenn es so scheint, dass ich viel zu kritisieren habe, gefiel mir das Buch dennoch recht gut. Gerade die interessanten Persönlichkeiten von Sam und Boy Nobody zusammen mit dem immer konstanten Spannungsbogen machen das Buch auf jeden Fall lesenswert! Von mir gibt es aufgrund einiger Kritikpunkte 3,5 Sterne.