Rezension

Ein wichtiges und besonderes Buch!

George - Alex Gino

George
von Alex Gino

Bewertet mit 4.5 Sternen

George ist ein wirklich herzliches Buch, mit einer wundervollen Protagonistin, die endlich sie selbst sein möchte und dabei einen Weg findet sich allen zu zeigen. Ein schwieriges Thema sehr verständnisvoll und empathisch erzählt, man fühlt mit ihr und versteht sie und genau deswegen sollte dieses Buch gelesen werden von jungen so wie von älteren Leser/innen. ♥

George ist ein Mädchen, das ist für sie gar keine Frage, allerdings ist sie in einem Jungenkörper geboren wurden und so weiß niemand außer sie selbst, wer sie wirklich ist.
Doch George möchte ausbrechen und sich zeigen, doch das ist einfacher gesagt als getan, ihre Chance wittert sie als ihre Schulklasse ein Theaterstück zu "Wilbur und Charlotte" auf die Beine stellen soll. George identifiziert sich mit der tapferen Spinne und will unbedingt ihre Rolle spielen...

 

Gestaltung:
Das Cover ist sehr schlicht, aber der Titel in den bekannten LGBT Farben weist eine eindeutige Richtung auf, die ich als vollkommen ausreichend empfinde, generell mag ich es schon gerne schlicht und für einen Roman wie diesem,bevorzuge ich es sowieso alle mal. :)

 

Meinung:
Ich bin ein Mensch der für Offenheit und Toleranz steht, von daher habe ich mich sehr darauf gefreut George zu lesen, denn ich finde es sehr wichtig, dass man solche Themen auch Kindern schon nahe bringt, um dort die ersten Bausteine einer neuen Gesellschaft zu legen. In der es irgendwann kein Drama mehr ist wenn man Homo-/bisexuell oder gar Transgender o.Ä. ist.
Es sollte so normal sein wie die Heterosexualität und das schafft man, in dem man Kindern von Anfang an zeigt, dass es das gibt und sie genauso sehr damit aufwachsen wie mit dem klassischen Bild von einer Mann - Frau Beziehung.
Von daher ist dieses Buch für mich allein Aufgrund der Thematik schon ein kleines Herzensbuch, bei dem ich hoffe, dass noch viele von folgen werden.

Aber auch das Buch selbst konnte mich eindeutig von sich überzeugen, man merkt deutlich, dass es sich an jüngere Leser richtet, was vollkommen okay für mich war, denn ich wusste worauf ich mich einlasse.
Bei einem solchen Buch ist es vor allem wichtig, dass die Charaktere stimmen, in gewisser Weise hat man es sich einfach gemacht in dem man möglichst die Charaktere mit eingebunden hat, die man in so ener Situation erwarten würde. Aber letztendlich hatte das natürlich seine Funktion und deswegen kann ich auch gut darüber hinwegsehen, dass sie allgemein sehr stereotypisch sind.
Auch mit den Geschlechter-Klischees wird hier immer mal wieder gespielt, was natürlich der Veranschaulichung dient, dennoch war das der einzige Punkt der mich trotzallem gestört hat, denn davon halte ich allgemein nicht wirklich viel.

Neben den stereotypischen Charakteren gab es für mich aber auch vereinzelte Überraschungen, zu einem Georges beste Freundin die ist, so wie George selbst natürlich, hervorragend gezeichnet und herausgearbeitet und hat wirklich gezeigt wie man mit einer solchen Situation im Idealfall umgehen sollte, so dass sie sich mit voller Wucht in mein Herz katapultiert hat und ich sie einfach nur drücken wollte für die ganze Unterstützung die sie George bietet. Authentisch fand ich auch, dass es nicht sofort für sie klar war, sondern das sie das ganze für sich auch erst einmal genau begreifen musste.

Natürlich gibt es auch die Charaktere die für Gegenwind bzw. Unverständnis sorgen oder einfach selbsr nicht damit klarkommen können, aus welchen Gründen auch immer und auch dafür ist Raum da, doch George führt den Kampf er selbst sein zu können wirklich hervorragend und lässt sich davon nicht unterkriegen.

Die Entwicklung des Buches fand ich prinzipiell recht interessant, es geht gar nicht so sehr um den Prozess der Umwandlung zu einem Mädchen sondern einzig und allein den anderen zu zeigen, dass sie ein Mädchen ist. Das Buch endet also da, wo vermutlich die eigentliche Wandlung anfängt, das hat mich ein bisschen überrascht, auch wenn die geringe Seitenzahl es eventuell hätte vorhersehen lassen, aber eigentlich fand ich es so ziemlich perfekt.
Es ist ein harmonisches und gut gewähltes Ende, das noch mal eine wichtige Botschaft mit sich bringt und ich fand es war genau der richtige Zeitpunkt um aufzuhören, der Rest ist in die Wege geleitet und die Fantasie lässt sich den Rest zusammen spinnen und gerade weil sich dieses Buch an die jungen Leser/innen richtet, ist es vielleicht auch gar nicht so leicht den genauen Prozess mit einzubeziehen und so ist es eher ein moralisches Buch, das sich viel mehr mit den Emotionen von ihr auseinandersetzt und genau dadurch konnte George mich so erreichen, also insgesamt wurde da der richtige Weg gewählt, wie ich finde.

 

Fazit:
George ist ein wirklich herzliches Buch, mit einer wundervollen Protagonistin, die endlich sie selbst sein möchte und dabei einen Weg findet sich allen zu zeigen. Ein schwieriges Thema sehr verständnisvoll und empathisch erzählt, man fühlt mit ihr und versteht sie und genau deswegen sollte dieses Buch gelesen werden von jungen so wie von älteren Leser/innen. ♥