Rezension

Ein Wirbelwind

Blanca - Mercedes Lauenstein

Blanca
von Mercedes Lauenstein

Bewertet mit 5 Sternen

Eine tolle Reise auf der Suche nach einem Zuhause!

„Ich möchte, dass einmal im Leben ein Gedankengang nicht mit einer Frage, sondern mit einer Antwort endet.“

 

Blanca ist erst fünfzehn als sie beschließt, abzuhauen. Weg von ihrer Mutter, die es nie länger als ein paar Wochen an einem Ort aushält. Weg von ihrem bisherigen Leben, das aus genau einer kleinen Tasche bestand. Aus wechselnden WG-Zimmern, Essenresten, neuen Schulen. Und sie möchte fort aus Deutschland. Zurück an den einzigen Ort, der für sie je eine heile Kindheit bedeutet hat – zu Karl und dessen Sohn Toni in Italien, mit denen sie und ihre Mutter sechs Jahre zuvor einen Sommer verbracht haben. Und so startet Blanca allein mit nur ihrer kleinen Tasche im Gepäck auf einen Roadtrip, auf der Suche nach einem Zuhause.

 

Ich konnte dieses Buch kaum aus der Hand legen. Aus Blancas Sicht geschrieben, liest es sich nicht immer wie von einer fünfzehnjährigen geschrieben, bleibt aber noch im realistischen Rahmen. Der Schreibstil ist vielfältig und bunt, teils auch etwas sarkastisch. Mir gefielen die verschiedenen Begegnungen, die Blanca auf ihrer Reise hatte. Sowohl negative als auch positive sind dabei, wobei ich keine davon unrealistisch fand. Sie wird über den Tisch gezogen und gezwungen, früh erwachsen zu werden. Man merkt, wie Blanca sich dadurch im Laufe ihrer Reise weiterentwickelt und einen Teil ihrer Naivität ablegt. Mit der Zeit scheint sie trotz allem auch eine Art Sympathie für ihre Mutter und deren innere Kämpfe zu entwickeln. Das Ende bleibt offen, mit der nötigen Portion an Zuversicht – und hat mir gerade deswegen sehr zugesagt.