Rezension

Ein wirklich gelungener Jugendthriller, der sich zu lesen gelohnt hat.

Stigmata - Beatrix Gurian

Stigmata
von Beatrix Gurian

Ein unglaublich fesselndes Buch, welches mich von der ersten Seite an überzeugte. Der Leser wird bis zum Schluss im völligen Unglauben belassen und die ganze verwirrende Geschichte, deckt sich erst am Ende des Romans auf.

Stigmata: Nichts bleibt verborgen (Beatrix Gurian)

Arena Verlag

Die Autorin

Beatrix Gurian studierte Theater- und Literaturwissenschaften und arbeitete zunächst als Redakteurin beim Fernsehen. Heute ist sie freie Autorin und schreibt Romane für Jugendliche und Erwachsene. Außerdem gibt sie ihre Schreiberfahrungen in Workshops weiter.

Stigmata

Als Emmas Mutter bei einem Autounfall stirbt, ist für die junge Frau nichts mehr wie es war. Sie gibt sich zudem selbst die Schuld, da ihre Mutter nach einem fürchterlichen Streit davon gefahren war. Nach einigen Wochen erhält sie jedoch ein mysteriöses Paket mit dem Hinweis, sich in einem Elite-Jugendcamp in einem alten Jagdschloss anzumelden. Ihre Mutter soll umgebracht worden sein und die Mörder sollte sie in diesem Camp finden. In dem düsteren Schloss angekommen, findet Emma nicht nur jede Menge alter Fotografien ihrer Mutter, auch die anderen Teilnehmer sind unheimlich und mysteriös. Nach einigen Zwischenfällen scheint ihr das Lager nicht mehr besonders seriös und auch ihre Betreuer, Sebastian, Dr. Becker und Niccoletta scheinen etwas im Schilde zu führen. Jemand spielt ein böses Spiel mit ihnen und Emma will dahinter kommen, wer für den Tod ihrer Mutter verantwortlich ist. Doch dazu muss sie die Zeichen richtig deuten..

Fazit

Ein unglaublich fesselndes Buch, welches mich von der ersten Seite an überzeugte. Der Leser wird bis zum Schluss im völligen Unglauben belassen und die ganze verwirrende Geschichte, deckt sich erst am Ende des Romans auf. Emma ist eine sympathische Protagonistin, die trotz ihrer jungen Jahre schon viel miterlebt hat. Nun ist ihre letzte Verwandte gestorben und Emma macht sich Vorwürfe sich nie wirklich für sie interessiert zu haben. Die anderen Mitglieder des Camps Sophia, Tom und Philipp sind interessant, aber ein wenig zwiespältig, da man auch an dieser Stelle lange nicht erfährt, was ihr Hintergrund ist. Ebenso undurchsichtig fand ich die Campleiter Sebastian, Niccoletta und den Psychologen und Arzt Dr. Becker. Immer häufiger geschehen unvorhergesehene Zwischenfälle und unheimliche Vorkommnisse im Schloss. Emma steht am Rande der Verzweiflung, doch immer öfter findet sie neue Puzzleteile zum Tod ihrer Mutter. Ist es möglich, dass sie ihre Mutter gar nicht wirklich gekannt und sich irgendwie auch nicht für sie interessiert hat? So scheint es, während sie fieberhaft herauszufinden versucht, wer ihre Mutter umgebracht haben könnte. Auf diese Weise kommen einige dunkle Seiten der Vergangenheit ihrer Mutter ans Licht.

Der Schreib- und Erzählstil der Autorin ist angenehm und man hat als Leser das Gefühl immer im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen. Es wird aus der Sicht Emmas berichtet, die einige Zweifel an ihren „Mitcampern“ hat. Interessant und spannend finde ich die Parallelgeschichte von Agnes und Martha, welche früher im Jagdschloss gelebt haben und über deren Leben man sehr viel erfährt. Agnes wurde von der Klosterschwester Gertrud mehr als drangsaliert und alle anderen Ordensschwestern haben die Augen verschlossen. Die beiden Handlungsstränge wechseln sich mehr oder weniger ab. Auch die Bilder, die Emma zugespielt werden, sind im Buch dargestellt, was ich ebenso unheimlich, wie gelungen finde. Letztlich werden auch einige Briefausschnitte und ganze Briefe abgedruckt, die ebenfalls als Puzzleteil in der Handlung dienen. Kurzum nicht nur die Aufmachung des Buches mit Cover und Seitenverzierungen hat mir sehr gut gefallen, auch die Darstellungen sind sehr hilfreich.

Leider hat mich das Ende dann nicht wirklich überzeugt. Ich hatte die ganze Zeit schon gegrübelt, was denn nun jetzt der Schluss des Buches sein könnte, doch damit hatte nun wirklich keiner gerechnet. Ich hätte mir irgendwie ein furioseres Ende gewünscht. Auch die ganze Thematik mit der toten Mutter fand ich recht grotesk und skurril, hängt jedoch auch mit der psychologischen Komponente des Romans zusammen. Trotzdem ein wirklich gelungener Jugendthriller, der sich zu lesen gelohnt hat.

http://immer-mit-buch.blogspot.de/2014/09/stigmata-nichts-bleibt-verborg...