Rezension

ein wirklich psychopatisches Buch. Kaum zu glauben, das man es nicht aus der Hand legen möchte. Geballte Grausamkeit Seite für Seite. Menschenhass kennt selbst im Spiel keine Grenzen.

Demi-Monde: Welt außer Kontrolle - Die Mission - Rod Rees

Demi-Monde: Welt außer Kontrolle - Die Mission
von Rod Rees

Ja warum mich das wohl interessiert hat? So richtig kann ich euch die Frage hier gar nicht beantworten. Vielleicht hat mich die Idee des Buches gereizt, die Art und Weise dieser Geschichte. Denn selbst gelesen habe ich solches noch nicht. Die Idee, das Menschen, reale Menschen, in ein Spiel gezogen werden und eigentlich in einer doch zwar erfundenen aber real empfundenen Welt leben oder überleben müssen ist schon krass. Dann aber auch noch die Idee zu haben, die bösesten menschen der Geschichte miteinander kongurieren zu lassen, ja das war schon sehr faszinierend.
Wenn man das Buch aufschlägt, sollte man doch hinten anfangen. Eigentlich immer mein erster Blick, wenn ich ein Buch aufschlage. Nicht um das Ende zu lesen, um Gottes Willen, sondern gibt das Buch eine Liste der Worterklärungen? Gibt es ein Glossar? Das mag ich immer als erstes lesen, weil mir so das überlegen erspart wird, was denn nun was bedeutet. Hier kann ich das wirklich nur empfehlen. Du wirst es brauchen.
Überrascht hat mich doch der Aufbau des Buches. Der Wechsel zwischen den Welten und Ereignissen war nicht schlecht. Man wurde hin- und hergeworfen, aber man verlor nicht die Orientierung. Man war neugierig was nun passieren könnte.
Die Charaktere waren faszinierend. Ella Thomsen ist taff für ihr Alter und irgendwie frech. Sie muss sich behaupten und wurde nicht umsonst ausgesucht. Sie als schwach oder weich zu bezeichnen, ist hier komplett fehl am Platz. Da wurde wohl was falsches gelesen. Ja klar, zu entscheiden, ob man sich freiwillig in den Tod stürzt und irgendwie unglaubliches erlebt, braucht einen starken Charakter mit einem starken und ehrlichem Wesen. und Ella ist das. Der Autor schafft hier eine wirklich faszinierende starke Persönlichkeit. Norma allerdings kommt mir hier als verwöhntes aufsääsiges Gör entgegen und hat wirklich nicht einen Sympathiepunkt bekommen. Na gut, zum Schluss vielleicht ganz bisschen. Aber die anderen Charas darf man nicht vergessen, denn immerhin versammeln sich hier viele Psychopathen der Weltgeschichte. Wenn diese nicht vernünftig gezeichnet wären, hätte das Buch schnell Platz in einer verstaubten Ecke gefunden. Die einzige Person, die zu sehr ein Vorher und Nachher hat ist Trixie. Das gefällt mir nicht sonderlich. Die Namenswahl in ihrem Fall auch nicht.
Auch der Schreibstil reisst mit. Man muss weiterlesen, auch wenn diese Kapiteleinleitungen zu der Demimonde etwas nervten. Die hätte man ruhig weglassen können. Ansonsten wirklich leicht zu folgen, wenn man sich darauf einlässt und das Glossar vorher liest.
Das Cover war nun nicht so meinst. Es gibt zwar eine gewisse Art und Weise wieder, überzeugt mich aber nicht zu der Story selbst. Die Titelschrift allerdings gefällt mir, auch die Farbwahl.
Die Story selbst lädt förmlich zum Denken ein und es schockt doch auf vielen Seiten, wie lebendig alles noch ist. Die Nazizeit lebt hier auf und das grausamer, als man das denkt. Denn es spezialisiert sich sehr auf dieses Gebiet. Und es war irgendwie faszinierend dem Autor Seite für Seite zu folgen. Das Thema selbst ist ja doch immer wieder so eine Tabuzone. Und eigentlich kann man Geschichte nicht aufarbeiten, wenn man sie nicht schreibt. Das Gute, der Autor kritisiert hier nicht, er beschreibt Tatsachen und versucht ein wirkliche Welt zu erzeugen, in der man mit Ella versinkt. Aber irgendwie stört es nicht, auch wenn es teilweise wirklich schokierend wird. Spannung ist hier immer vorhanden. Und das lässt dich das Buch wirklich weiter lesen, man will wissen, wie es ausgeht. Der zweite Teil verspricht hoffentlich genauso gut zu werden.