Rezension

Ein wirklich sehr gut gelungenes Werk

Das Labyrinth des Fauns - Cornelia Funke, Guillermo del Toro

Das Labyrinth des Fauns
von Cornelia Funke Guillermo Del Toro

Bewertet mit 5 Sternen

Spanien im Jahr 1944. Ofelia zieht mit ihrer Mutter in die Berge, wo ihr neuer Stiefvater mit seiner Truppe stationiert ist. Der dichte Wald, der das Gebäude umgibt, wird für Ofelia ein Zufluchtsort vor ihrem grausamen Stiefvater. Dort erwartet sie ein Königreich voll verzauberter Orte und magischer Wesen. Ein geheimnisvoller Faun stellt dem Mädchen Aufgaben, bei deren Bestehen sie zur Prinzessin des Reiches wird. Die Welt, in die Ofelia immer mehr hinein gezogen wird, ist wunderschön und grausam zugleich. Doch kann Unschuld wirklich über das Böse siegen?

Als erstes aufgefallen an diesem Buch ist mir das Cover. Der Hintergrund ist in blau gehalten. Mittig zu sehen ist Ofelia, rechts und links von ihr Baumstämme, die oben zusammen gewachsen sind und ein Tor bilden. Außerdem in jeder Ecke des Buches der Scherenschnitt eines Wesens. Ofelia steht in einem Labyrinth und geht auf den Mond zu, außerdem zu sehen eine der Feen. Alles in allem also ein Cover, bei dem es viel zu entdecken gibt.

Ebenfalls viel zu entdecken gibt es in dem Buch an sich. Dieses hat nicht nur ein tolles Cover sondern auch Illustrationen. Leider habe ich diese nur im Ebook gesehen, bin mir aber sicher, dass sie im gebundenen Buch nochmal einen Tick toller rüber kommen. Und soweit ich gesehen habe, ist auch unter dem Schutzumschlag eine Illustration zu finden.

Von der Autorin habe ich schon ein paar Bücher gelesen und war immer wieder absolut fasziniert von ihrem Schreibstil. Das ist auch bei dieser Geschichte so gewesen. Ich war total gespannt, ob es Cornelia Funke gelingt, ein Buch zu einem Film zu schreiben. Denn genau das haben wir ja hier. Vorlage für das Buch war der Film „Pan´s Labyrinth“ von Guillermo del Toro.

Der Schreibstil der Autorin hat mich wieder von der ersten Seite an gefesselt und das so sehr, dass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte. Ich habe es an einem Nachmittag gelesen. Die Geschichte wechselte dabei in der Sichtweise immer wieder hin und her zu den unterschiedlichsten Personen, die eine Rolle spielten, sei diese groß oder klein. Jedoch waren die Wechsel absolut gut gemacht, so dass ich immer wusste, aus wessen Sicht gerade erzählt wird und keinerlei Verwirrung bei mir aufkam.

Den Film habe ich vor einiger Zeit gesehen und war davon wirklich fasziniert. Es ist der Autorin richtig gut gelungen, diesen Grad zwischen Faszination und Grausamkeit, zwischen Licht und Dunkel, zwischen meine Augen leuchten weil es sich so schön liest und ich verziehe leicht das Gesicht beim lesen, weil die Vorstellung echt gruslig ist, zu gehen.

Die einzelnen Charaktere und Wesen sind sehr gut dargestellt und haben von der Autorin entsprechende Tiefe erhalten. Keiner war nur oberflächlich beleuchtet. Und durch den Film hatte ich zum Beispiel beim blassen Mann auch ganz schnell ein Bild vor Augen.

Ein wirklich richtig tolles Buch, für das mir nur bleibt, 5 Sterne zu vergeben und es jedem zu empfehlen, der sowohl den Film gerne mochte, als auch gerne Bücher von Cornelia Funke liest. Die Autorin hat hier genau das richtige Mischverhältnis gewählt.