Rezension

Ein Wohlfühlbuch

Das Muschelhaus am Deich - Tanja Janz

Das Muschelhaus am Deich
von Tanja Janz

Das Muschelhaus am Deich von Tanja Janz

Tanja Janz hat es mal wieder geschafft mich mit ihrem neuen Buch in den Bann zu ziehen. Viel zu schnell war meine Zeit auf St. Peter Ording vorbei und nun muss ich wieder ein Jahr warten bis ich mit ihr auf Reisen gehen darf. 

In der Geschichte geht es um Kinka, Jenni und Kirsten – drei Frauen die ihre Schulzeit auf einem Internat in St. Peter Ording verbrachten und damals beste Freundinnen waren. An ihrem Abschlusstag schworen sie sich das sie sich nie aus den Augen verlieren würden, aber natürlich hat das, wie so oft, auch bei den Mädchen nicht geklappt. 20 Jahre später erhalten alle drei eine Einladung zu einem Klassentreffen und sehen sich nach langer Zeit zum ersten Mal wieder. Die alte Vertrautheit ist schnell wieder da, es ist als hätte es die kontaktlosen Jahre dazwischen nie gegeben, trotzdem dauert es eine Weile bis die Freundinnen über das sprechen was sie tief im Innersten bewegt. Es stellt sich schnell heraus das alle ihren Weg gegangen sind, aber auch das sie noch nicht da angekommen sind wo sie hinwollen.

 

Für mich war „Das Muschelhaus am Deich“ eine Wohlfühlgeschichte.

Ich habe angefangen zu lesen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Mir hat richtig gut gefallen das man am Anfang erst alle drei Frauen getrennt voneinander kennenlernte und gezeigt bekommen hat wie ihr Alltag abläuft.  Man spürt sofort das alle an einem Punkt in ihrem Leben angekommen sind wo es gilt neue oder andere Wege einzuschlagen. Dann flattert bei allen eine Einladung zum Klassentreffen ins Haus. Alle denken zurück an die Zeit vor 20 Jahren wo sie alle noch Träume und Wünsche hatten, aber auch an die Zeit die sie mit den engsten Freundinnen verlebt haben. Man spürt das alle ein schlechtes Gewissen haben, einfach weil sie die innige Freundschaft über die Jahre nicht pflegen konnten. Die Freundinnen zögern nicht lang und nehmen Kontakt miteinander auf und so kommt es das sie sich nach 20 Jahren wieder im Muschelhaus am Deich treffen.  Die Jahre ohne Kontakt konnten ihrer Freundschaft nichts anhaben und von ersten Moment an sind sie wieder das Kleeblatt von damals. Es macht Spaß zu lesen wie sie in Erinnerungen schwelgen, an die Träume und Wünsche von damals denken und ihr derzeitiges Leben in einem anderen Licht sehen. Sie stehen alle an einem Wendepunkt und wissen nicht so recht wie es weitergehen soll, aber je mehr sie darüber reden umso klarer sehen sie und jede erkennt für sich welcher Weg sie gehen muss. Die Liebe spielt in dieser Geschichte natürlich auch eine große Rolle. Sie treffen auf alte Bekannte und vieles erscheint plötzlich in einem anderen Licht.

Eine tolle Geschichte bei der man Raum und Zeit vergisst und das Gefühl hat mitten drinnen zu stecken. Die Charaktere waren durchgehend sympathisch und ich konnte mich gut in sie reinversetzen. Obwohl vieles vorhersehbar war hat das meine Lesefreude nicht getrübt. Im Gegenteil, denn es gab immer wieder Überraschungen die man so nicht erwartet hätte. Der Nebenstrang mit Frau Neumann hat mich magisch angezogen. Sie zauberte mir die meisten Fragezeichen in den Kopf und am Ende freute ich mich das es auch für sie ein Happy End gegeben hat. Ein Bonuspunkt war für mich das es am Schluss einen Epilog gegeben hat.... für mich gehört so etwas zu einem Wohlfühlbuch einfach mit dazu. 

Hinter mir liegt eine wunderbare Zeit auf St. Peter Ording und obwohl ich noch nie dort gewesen bin habe ich das Gefühl die Insel  zu kennen. Die Geschichte, aber auch der flüssige Schreibstil haben dazu geführt das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.  Das Cover des Buches ist einmalig, es zieht einen sofort in den Bann und passt unglaublich gut zum Titel, aber auch zu der Geschichte. 

„Das Muschelhaus am Deich“ kann ich allen wärmstens empfehlen, ein Wohlfühlbuch das die Sonne auch an Regentagen aufgehen lässt und eine Geschichte die dich nicht nur  an einen tollen Ort führt, sondern die auch die Gefühle Achterbahn fahren lässt.  Von mir gibt es fünf verdiente Sterne.