Rezension

Ein Wohlfühlbuch, aber kein Knaller

Silber - Das dritte Buch der Träume
von Kerstin Gier

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Im 3. und letzten Band der Silber-Reihe wollen Liv und Co. endlich Arthur und Anabel stoppen. Neben kleineren und größeren Katastrophen stehen diesmal auch eine Hochzeit, ein erstes Mal und natürlich jede Menge geheimnisvolle Ereignisse und verrückte Vorkomnisse in der Traumwelt an ...

Meinung:

Zu viel verraten möchte ich einfach nicht, dazu müsste ich spoilern und außerdem sollte man sowieso die ersten beiden "Silber"-Bände gelesen haben. Jedenfalls sind wieder alle vertrauten, schrägen, liebenswerten, verrückten Figuren aus den Vorgängerbänden dabei - und das ist auch ein Grund, warum ich diese Reihe so liebe! Kerstin Gier erschafft ganz wunderbare Charaktere, die man ein einfach mögen muss. Außerdem begegnen einem überall wieder der tolle Humor und die Situationskomik, die mich oft laut auflachen lassen. Darin liegt auch ganz klar die Stärke der "Silber"-Reihe: Charaktere, Setting (Schule und herrlich verrückte Familie) und Humor!

Doch dieser Finale Band hat auch Schwächen, und zwar ist es die Abwesenheit von Spannung und Ernsthaftigkeit. Zum einen passiert streckenweise in puncto Traumwelt und deren Geheimnisse nicht viel, die Autorin macht in meinen Augen einfach zu wenig aus diesem - so genialen - Setting. Zum anderen sind mir die Bösewichte zu blass. Bei Anabel wird es letztlich zwar aufgeklärt, aber bei Arthur bleibt man, was seine Motive angeht, schlicht im Dunkeln. Dabei hätte Arthur ein so spannender Charakter sein können! Leider erfährt man so gut wie nichts über ihn, so dass auch seine Drohungen irgendwie verpuffen. Arthur verbreitet einfach keine Angst. Und da liegt ein weiteres Problem begraben: Trotz vieler Drohungen und möglicher Katastrophen hatte ich keine Sekunde wirklich Angst um Liv und Co. Es konnte einfach nichts wirklich Schlimmes passieren, weil eventuell bedrohliche Situationen jedes Mal mit einem witzigen Spruch aufgelöst wurden. Selbst die Wahnsinnsszene mit Persephone wurde ziemlich sanft aufgelöst. Überhaupt war das Ende relativ unspektakulär.

Auch Protagonistin Liv verhielt sich in den wirklich entscheidenden Momenten inaktiv und überließ anderen die Recherchearbeit (Grayson und MIa vor allem), so dass dem Leser die Ergebnisse einfach nur kurz mitgeteilt wurden. Da wurde auch einiges an Potenzial verschenkt.

Fazit:

Insgesamt ein schöner, relativ runder, aber nicht ganz zufriedenstellender Abschlus der "Silber"-Trilogie. Wohlfühl- und Kichergarantie auf ganzer Linie, dafür aber leider klarer Punkteabzug, was Spannung und Bösewicht(e) angeht.

4 von 5 Sternen