Rezension

Ein würdiger Abschluss

Die 100 - Heimkehr
von Kass Morgan

Inhalt
Die 100 mussten schmerzlich feststellen, dass sie doch nicht allein auf der Erde sind. Ein Teil der Erdgeborenen ist ihnen ganz und gar nicht freundlich gesinnt. Und nun kommt auch noch unter anderem Vizekanzler Rhodes auf die Erde. Was wird mit den jugendlichen Straftätern passieren? Wird er sie begnadigen oder wird er sich ihrer entledigen, wie es auf der Station der Fall gewesen wäre?

Eigene Meinung

Achtung ggf. Spoiler zu Teil 1 & 2

Mit Spannung habe ich diesem Finale entgegen gefiebert, nachdem der zweite Teil ziemlich gemein endete. 
Die Handlung knüpft da an wo sie im vorangegangenen Band endete, durch eingebaute Rückblenden kommt man aber auch nach einer längeren Pause wunderbar wieder in das Geschehen hinein. 
Unter den gegebenen Voraussetzungen hätte ich mir vor allem den Anfang actionreicher und spannender gewünscht. Dafür, dass keiner so richtig wusste was los war, war das alles irgendwie viel zu organisiert und lief zu ruhig ab. Nachdem die Transporter unsanft gelandet sind hätte ich ein bisschen mehr durcheinander erwartet. Die Emotionen der 100 kamen größtenteils leider nicht so gut rüber, sie wirkten fast kalt. 

Wieder wird die Geschichte aus den Sichten von Wells, Clarke, Bellamy und Glass erzählt, wobei mir die Parts von Clarke und Wells am besten gefallen haben. Gerade Clarke macht im Laufe der Reihe eine ziemliche Wandlung durch. Sie ist für mich die authentischste von allen. Besonders die Suche nach ihren totgeglaubten Eltern hat mich sehr mitgenommen. 
Aber auch Wells hat mir sehr gut gefallen. Zu Beginn der Reihe war er zwar auch schon selbstsicher, aber sein Auftreten hat sich in das eines echten Anführers gewandelt. 
Bellamy war mir persönlich etwas zu überzogen und um ehrlich zu sein auch etwas zu jammerig und naiv bzw. dickköpfig. Viele seiner Entscheidungen konnte ich nicht nachvollziehen. 
Glass ist in meinen Augen ein Charakter den es nicht gebraucht hätte. Sie ist vollkommen raus aus der Geschichte und macht ihr eigenes Ding. Ich persönlich finde sie ziemlich seltsam und bin mit ihr auch nicht so richtig warm geworden. 

Einige Entwicklungen der Geschichte waren ziemlich vorhersehbar, andere kamen jedoch überraschend. Den Mix aus beidem finde ich richtig gut, da man sich nie wirklich sicher sein konnte ob es wirklich so kommt wie man denkt. 
Das Ende ist ziemlich überzeugend, wenn auch recht schlicht, und in sich abgeschlossen. Einige Dinge bleiben jedoch ungeklärt, auch wenn sie nicht unbedingt so wichtig sind und wahrscheinlich bin ich der einzige Mensch der sich darüber Gedanken macht ;) . Dennoch könnte ich mir Aufgrund dessen vorstellen, dass es hier weitergeht. Ich habe auch schon gehört, dass wohl ein vierter Teil in Planung ist. Worüber er handeln soll weiß ich aber nicht. 

Der Schreibstil der Autorin ist wieder sehr angenehm zu lesen, aber viele Emotionen kamen leider nicht so gut rüber. Ihre Beschreibungen sind sehr klar und man hat ein recht deutliches Bild vor Augen. 

Das Cover passt optisch gut zu den Vorgängern, nur den Titel finde ich für mich nicht so passend, denn die 100 sind ja schon „zu Hause“.

Da ich die Serie gerade erst angefangen habe, kann ich noch nicht sagen inwieweit sich die beiden Medien voneinander unterscheiden. Aber schon nach der ersten Folge ist klar, dass definitiv einiges unterschiedlich ist. Allerdings habe ich schon oft gehört, dass Serie und Buch außer der Grundidee so gut wie gar nichts mehr gemeinsam haben. Ich bin sehr gespannt.

Fazit
Ein toller Abschluss einer grandiosen Reihe, auch wenn ich mir das Ganze etwas actionreicher und spannender gewünscht hätte. Der Mix aus vorhersehbaren und unvorhersehbaren Dingen hat mir sehr gut gefallen, genauso wie die Entwicklung der Charaktere. 
Potenzial für einen vierten Teil ist definitiv da. 

Empfehlung
Die Reihe empfehle ich Lesern die gerne Richtung „Endzeit“ lesen, aber auch wer eine gut gemachte und spannende Trilogie sucht, der ist bei „Die 100“ genau richtig.