Rezension

Ein würdiger Abschluss!

Die Schwestern vom Ku'damm: Tage der Hoffnung - Brigitte Riebe

Die Schwestern vom Ku'damm: Tage der Hoffnung
von Brigitte Riebe

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung
Das Warten hat sich gelohnt! Der Abschlussband der Schwestern vom Ku’damm ist da und er ist grandios!

Florentine Thalheim, Flori genannt, spielt im letzten Teil die Hauptrolle. Das rebellische kleine Mädchen, das sich durchs Anderssein versucht hat von ihren älteren Schwestern abzugrenzen, ist in Paris gereift, erwachsen geworden und kehrt zurück nach Berlin.

Doch was soll sie nun in Berlin mit ihrem Leben anfangen? Ins Modehaus Tahlheim will sie nicht, denn in ihr schlummern Malerei und Farben, die ausgelebt werden müssen. Brigitte Riebe schafft es die Liebe, Inspiration und die Gefühle, die Flori mit dem Malen verbindet, auf ihre Leser*innen zu transportieren. Ich begab mich mit Flori regelrecht in einen (Lese)Rausch.

Im letzten Teil werden alle noch losen Fäden zusammengeführt und alte, wie auch neue Geheimnisse offengelegt. Es kommt einiges zum Vorschein, das eine weniger stabile und liebende Familie sicherlich auseinandergebracht hätte. Doch nicht die Thalheims! So unterschiedlich sie auch sind, in Lebensweg, politischer Einstellung und persönlichen Vorlieben, so fest halten sie zusammen, wenn etwas oder auch jemand ihre Familie bedroht und auseinanderbringen will.

Die einzelnen Charktere sind die Stärke dieser Familiensaga. Und darin erkennt man auch die Schreibkunst der Autorin Brigitte Riebe. Sie macht ihre Figuren alle lebendig und greifbar, denn sie haben Ecken und Kanten, man freut sich mit ihnen, für sie und leidet auch mit ihnen mit.

Für die Stadt Berlin und seine Bewohner war es keine leichte Zeit. Mit jeder gelesenen Seite steigert sich eine gewisse Angst vor dem Datum des Mauerbaus, der Ost- und Westberlin, die DDR von der BRD trennen wird. Wo werden die einzelnen Familienmitglieder am 13. und 14. August 1961 sein? Wie wird sich dieses historische Ereignis auf alle auswirken?

Es gibt Höhen und Tiefen, die gemeistert werden müssen, man trifft alte Bekannte und lernt neue Freunde kennen. Alles wie von Brigitte Riebe gewohnt, und dennoch ist dieser dritte Band ein echtes Highligt. Er sprüht vor Schaffenskunst, die einen das Buch nicht weglegen lassen.

 
Fazit
Ein Buch für Brigitte-Fans, für Liebhaber*innen von Familiensagas und Leser*innen, die wundervolle Lesestunden mit besonderen Figuren verbringen möchten. Ein toller Unterhaltungsroman, der Freude macht und auf interessante Weise einen wichtigen Teil deutscher Nachkriegsgeschichte vermittelt! Ganz ohne Schulzwang und mit Leichtigkeit! Absolute Lese- und Kaufempfehlung, aber unbedingt der Reihenfolge nach!