Rezension

Ein würdiger Ferrante

Die Geschichte der getrennten Wege - Elena Ferrante

Die Geschichte der getrennten Wege
von Elena Ferrante

Bewertet mit 4 Sternen

Endlich ist er da: der dritte Ferrante-Band. Dieses Mal angetan nicht nur mit der obligatorischen Personenliste auf einem beiliegenden Lesezeichen, sondern auch mit einer ausführlichen Zusammenfassung der ersten beiden Bände, die nach der langen Wartezeit definitiv Sinn macht. 
Erneut musste ich mich kurz an Ferrantes besonderen, detailverliebten und nüchternen Stil gewöhnen, war dann aber völlig in der Geschichte gefangen. 
Es gefällt mir gut, dass Elenas Sicht hier viel stärker hervortritt und obwohl auch Lila im Mittelpunkt steht, wie auf einer Metaebene die Beziehung der beiden betrachtet wird. Eine Fähigkeit, die Elena für mich auszeichnet. 
Viele spannende Dinge kommen auf die beiden zu: politische Unruhen, die Verwirklichung des eigenen Lebenstraums, oder eher gesagt der Wunsch danach, Mann und Kinder, alte Lieben. 
Elena und auch Lila geht es nicht immer gut in diesem 3. Teil und gerade Elenas Unzufriedenheit und Frust hat mich über lange Strecken als Leserin auch sehr frustriert gemacht. Das heißt für mich aber nicht, dass ich das Buch dadurch schlechter finde, sondern eher sehr authentisch. Die groß angelegte Saga ist wirklich ein Gesamtkunstwerk und das Ende war für mich eine echte Überraschung. Das hätte ich nie erwartet...und wie soll ich nun bis Februar warten? 
Für mich nicht das beste Buch der Welt, da es mich insgesamt weniger begeistert als andere, aber ein sehr gutes! Der vierte Band verspricht aufgrund der begonnenen Handlungsstränge ein furioses Finale zu werden und ich freue mich darauf!