Rezension

ein wunderbarer Frauenroman

Die Jasminschwestern - Corina Bomann

Die Jasminschwestern
von Corina Bomann

Bewertet mit 5 Sternen

Melanie ist verzweifelt: Ihr Verlobter Robert liegt nach einem schweren Autounfall im Koma. Tag für Tag wacht sie an seinem Krankenbett, doch als auch nach Wochen keine Besserung eintritt, bricht sie zusammen.
Ihre Mutter schickt sie zur Erholung zur Großmutter und Uroma nach Potsdam. Dort leben die beiden rüstigen Damen und betreiben eine Modemuseum.
Melanie hilft ihnen bei der Organisation und kommt langsam wieder auf die Beine- doch die Schuldgefühle gegenüber Robert werden Tag für Tag größer, denn es gibt tatsächlich Minuten, in denen sie nicht an ihn denkt.

Hannah, Melanies vietnamesische Urgroßmutter, spürt das Leid und die Qualen, die ihre Urenkelin durchstehen muss. Sie hilft ihr auf eine eigene Art: Sie erzählt nach und nach ihre Geschichte. Als junge Frau flieht sie vor einer arrangierten Ehe aus dem Vietnam ins Deutschland der 20er Jahre. Hannah muss hier mit vielen Schicksalsschlägen und furchtbaren Widrigkeiten  kämpfen. Doch nie verlässt sie ihr Mut, weiterzukämpfen und immer glaubt sie an die Schönheit des Lebens und die Kraft der Liebe...

Corina Bomann ist hier ein weiterer wunderbarer, historisch angehauchter Frauenroman gelungen. Die Autorin zeichnet ihre starken Frauencharaktere sehr liebevoll und ihre schöne Sprache zog mich sofort in den Bann der Geschichte. Der Plot bietet nicht so wahnsinnig viel Raum für Überraschungen und unvorhersehbare Wendungen gibt es nicht, was aber dem Lesevergnügen überhaupt nicht im Weg steht.
Mein einziger kleiner Kritikpunkt: Der Autorin ist ein ziemlicher Schnitzer gegen Ende des Buches unterlaufen, in dem sie 2 Personen verwechselt, worüber ich beim Lesen ziemlich gestolpert bin, was aber ein Lektor eigentlich sehen sollte...

Fazit:
Ein toller Frauenroman, ohne Schmalz und langweilige Liebesgeschichten, sondern voll ehrlicher Gefühle und einer tollen Geschichte - perfekt für den Sommer!