Rezension

Ein wunderbarer Roman

Zeit für Eisblumen - Katrin Koppold

Zeit für Eisblumen
von Katrin Koppold

Bewertet mit 5 Sternen

"Spinnst du?" Wütend starrte er mich an.
"Ja. Und weißt du was? Es fühlt sich gut an!"

 

Charaktere:
Felicitas Baum/Fee ist Redakteurin bei einem Modemagazin, hat einen Freund und mittlerweile auch ein kleines Baby. Sie ist derzeit von ihren Pflichten im Haushalt und gegenüber ihren Sohn überfordert und fühlt sich von ihrem Freund im Stich gelassen. Ihr ist ihr Aussehen enorm wichtig, wodurch sie anfangs etwas „hochnäsig“ wirkt.
Sam ist Fees Freund und arbeitet nicht in der Apotheke seines Vaters, da er Lehrer werden möchte. Derzeit befindet er sich im Referendariat. Er lässt Fee mit vielen Aufgaben, die ihren gemeinsamen Sohn betreffen oft alleine und nimmt ihre gesundheitlichen Probleme nicht ernst.
Paul ist Fees und Sams Sohn und schon ca. 1 Jahr alt.
Milla ist Fees Mutter, die sich sehr fürs Esoterische interessiert und „Kontakt“ zu Engeln hat.
Helga, Lilly und Mia sind die Schwestern von Fee.

 

Meine Meinung:
Das Geschehen in „Zeit für Eisblumen“ wird mittels der der Ich-Form von Fee beschrieben. Dadurch erfährt der Leser, welche Gedanken und Gefühle Fee mit sich trägt und wie sie so manche Situationen einschätzt. Auch wenn die Ich-Form gewählt wurde, so bleiben doch einige Dinge dem Leser bis zum Schluss vorenthalten, was die Spannung in die Höhe treibt. Auch die Reise durch Irland wurde spannend gestaltet. Durch die spontane Reiseroute und die Begegnungen mit vielen verschiedenen Personen wird die Irlandreise aufgewertet.

Die Hauptprotagonisten Fee und ihr Freund Sam haben sich vom Beginn des Buches bis hin zum Ende sehr entwickelt. Fee ist ihr Aussehen sehr wichtig. Besonders bestimmte Markenkleidungen haben es ihr angetan, weshalb auch der kleine Paul mit einer sehr teuren Jacke herumläuft. Auch wenn sie dadurch etwas oberflächlich wirkt, ist Fee eine Frau, die weiß, was im Leben wichtig ist. Am Ende des Buches erkennt sie deshalb, dass sie etwas zu sehr auf ihr Äußeres fixiert war. Auch ihre Fehler, die sie vor dem Geschehen im Buch und während der Geschichte im Buch getan hat, sieht sie ein. Außerdem erkennt sie endlich, durch eine andere Person, dass sie eine gute Mutter ist. Sam reagiert anfangs sehr befremdlich auf die Panikattacken von Fee, da er kaum darauf eingeht und diese ignoriert. Auch für das Kind ist er am Anfang des Buches kaum da und lässt viele Aufgaben an Fee hängen. Doch am Ende hält er zu Fee und zeigt auch die Liebe zu seinem Sohn.

Der Schreibstil ist leicht zu lesen. Auch wenn man einige Beweggründe von Fee nicht versteht, so sind diese doch so geschildert, dass man ihr Verhalten nachvollziehen kann. Obwohl Fee denkt, dass sie keine gute Mutter ist, so ist sie es doch. Der Leser kann jederzeit durch die guten Beschreibungen Katrin Koppolds Fees Liebe zu ihrem Sohn Paul erkennen. Weiterhin verwendet Katrin Koppold viele Vergleiche zu Menschen oder anderen Dingen. Dadurch konnte man sich viele Personen oder Situationen gut vorstellen und ich musste auch so manches Mal über die Vergleiche schmunzeln.  So bezeichnet sie z. B. Schafe, die man zählt während sie über einen Zaun springen um endlich einschlafen zu können, als „Shawn“. Auch die Landschaftsbeschreibungen von Irland sind so gut geschildert, dass man selbst dort in diesem Augenblick sein möchte.

Fazit:
„Zeit für Eisblumen“ erzählt die Geschichte von Fee, die ein sehr gut ausgearbeiteter Charakter ist und trotz vieler Fehler dem Leser sympathisch ist. Katrin Koppolds Schreibstil, der viele tolle Vergleiche enthält und die Umgebungen malerisch umschreibt, rundet das Buch perfekt ab.