Rezension

Ein wunderbares Buch!

Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr um dort seine große Liebe wiederzufinden - Per J. Andersson

Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr um dort seine große Liebe wiederzufinden
von Per J. Andersson

Bewertet mit 5 Sternen

Die unglaubliche Liebesgeschichte eines Paares, das in Schweden berühmt und inzwischen seit über 30 Jahren verheiratet ist.

Pikay ist ein ganz besonderer junger Mann. Kastenlos geboren und damit unberührbar glaubt er fest an sein Geburtshoroskop, dass ihm prophezeit, er werde einmal ein Mädchen aus einen fernen Land heiraten. Und dieser Glaube versetzt tatsächlich Berge und ihn von Indien nach Schweden...

Pikay hat es nicht leicht, seine Eltern lieben ihn sehr, doch er ist ein Unberührbarer und das bekommt er von seiner Umgebung schmerzhaft zu spüren: Er wird mit Steinen beworfen und gedemütigt. Trotzdem gibt er nicht auf, geht zur Schule, erträgt jede Ausgrenzung und landet so eines Tages in Delhi, wo er eine Kunstschule besucht und Portraits zeichnet, um Geld zu verdienen. Dort am Connaught Place begegnet ihm eine junge blonde Frau - Lotta aus Schweden. Die beiden verlieben sich, doch Lotta muss zurück in ihre Heimat. Eigentlich möchte sie bald wiederkommen, doch zuerst soll sie ihre Ausbildung beenden. Pikay dauert das zu lange und weil er sich kein Flugticket leisten kann, kauft er sich ein Fahrrad. Damit schlägt er sich auf dem Hippie-Trail bis nach Europa durch. Und weil er fest an die Prophezeiung seines Geburtshoroskops glaubt, lässt er sich auch von Rückschlägen und Zweifeln nicht entmutigen.

Dieses Buch erzählt nicht nur eine Liebesgeschichte (und das ohne Kitsch), sondern auch von den ungerechten Lebensbedingungen in Indien. Es erzählt von einer Kindheit, an der man zerbrechen könnte, von Heuchelei und Arroganz, aber auch von Freundschaft und Hilfsbereitschaft, ohne die Pikay seine Reise nicht geschafft hätte. Was ihm widerfährt, nachdem er an seinem Ziel angekommen ist, wird nicht mehr so ausführlich berichtet, wie seine Kindheit, doch man bekommt einen guten Eindruck davon, dass es nicht einfach ist, sich in eine fremde Kultur zu integrieren.

Eine Stelle hat mich besonders berührt: Lottas Mutter gibt ihr einen guten Rat mit auf die Reise nach Indien, den alle Menschen ihren Kindern mit auf den Lebensweg geben sollten. Sie sagt: "Handle so, dass du hinterher für deine Taten gerade stehen kannst und dich nicht dafür schämen musst. Und tue niemals einem Menschen etwas Böses."