Rezension

ein wunderbares Buch über das gemeinsame Altwerden

Und dann kam Paulette - Barbara Constantine

Und dann kam Paulette
von Barbara Constantine

Bewertet mit 5 Sternen

Ferdinand ist Witwer und lebt seit zwei Monaten allein mit seinem Kater auf seinem eigentlich idyllischen Bauernhof in Frankreich. Doch so schön der Hof auch ist- Ferdinand ist einsam. Sein Sohn und besonders seine Schwiegertochter wollen ihm den Umgang mit seinen Enkelkindern möglichst schwer machen und auch sonst hat er nur wenige Bekanntschaften...

Als eines Tages das Haus seiner alten Nachbarin Marceline undicht wird und sie mit ihren Tieren allein da steht, kommt Ferdinand eine verwegene Idee: Was wäre, wenn sich die beiden einfach zusammentäten? Der Bauernhof ist groß genug! Eine WG wäre doch was tolles! Trotz ihrer großen Unterschiede raufen sich Ferdinand und Marceline zusammen. Nach und nach ziehen mehr Bewohner ein. Jeder hat seine Probleme und Sorgen, doch alle Bewohner stellen fest: Zusammen ist man einfach weniger allein!

Der wunderbare Roman von Barbara Constantine ist einer meiner "Überraschungssommerschätze" in diesem Jahr. Die Autorin überzeugt mit einer zauberhaften Sprache und einem tollen Schreibstil. Die Charaktere des Buches sind alle liebevoll gestaltet und ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass es genau solche Menschen tatsächlich geben könnte- mit all ihren Ecken und Kanten. Das Buch beschreibt authentisch, wie einsam unsere Gesellschaft heutzutage ist und wie gerade alte Menschen entmündigt werden. Es zeigt aber vor allem, wie man diese Einsamkeit und Bevormundung überwinden kann, ohne dabei seine eigene Individualität und Freiheit aufgeben zu müssen.

Fazit: Liebenswerte Charaktere und eine ganz eigene Atmosphäre prägen diesen wunderbares Buch. Von mir gibt es eine eindeutige Leseempfehlung!