Rezension

Ein wunderbares Wintermärchen

Rabenherz & Eismund - Nina Blazon

Rabenherz & Eismund
von Nina Blazon

Bewertet mit 5 Sternen

Zugebenermaßen so richtig objektiv bin ich nicht. Jedes Buch, welches ich von Nina Blazon bisher gelesen habe, hat mich bezaubert. Daher waren meine Erwartungen einerseits hoch gesteckt... andererseits hatte ich keine all zu große Angst, das die Autorin es nicht schaffen würde, diesen gerecht zu werden.

Mich ziehen Romane gerade zu magisch an, die Märchenmotive in ihre Handlung einbinden und gerade das Märchen der Schneekönigin hat es mir sehr angetan. Blazon gelingt es so wunderbar, die einzelnen Motive erkennbar einzubauen und trotzdem eine ganz eigene, neue Geschichte daraus zu machen. Aber wer wie ich auch eine große Schwäche für das Meer und die Sagen und Mythen die sich hierum Ranken hat, wird auch nicht enttäuscht werden.

Mir persönlich hat dabei die Vermischung von Märchen und Wirklichkeit der Figuren im Roman auf der einen Seite und Märchenmotiven, dir als Leser*innen kennen sehr gefallen. Das Spiel mit der Frage, welchen wahren Kern Märchen so in sich tragen können, fand ich sehr gelungen.

Doch eigentlich macht noch etwas ganz anderes, den Roman zu etwas besonderem. Der Fokus auf der Freundschaft der drei Frauen, Mailinn, Toma und Brigida hat mich besonders überzeugt. So unterschiedlich sie auch sind, sie werden nicht allein durch ihr Aussehen definiert oder durch eine Konkurenzsituation, die für Konflikte sorgen würde. Das glaubwürdig zu beschreiben, ihre Ängste und auch andere Gefühle der drei, das ist für mich definitiv eine große Stärke des Romans.

Es ist toll, das der Fokus so ganz auf den Fragen liegt, die Mailinn sich beantworten möchte. Auf dem Abenteuer das sie sich erhofft, aber auch auf Fragen, von denen sie gar nicht wusste, das sie sie Antwort danach gesucht hatte.

Und der geheimnisvolle Eismund bringt dann ebenfalls so seine Eigenheiten mit in die Geschichte, aber trotzdem bleibt er eigentlich eher am Rande. Auch wenn er schon eine wichtige Figur bleibt.

Gut und Böse vermischen sich in dieser Welt, keine der Figuren, ob es nun Mailinn ist, oder gar die hmm "Bösewichte" der Geschichte fehlt es an Tiefe und Vielschichtigkeit.

Der besondere Zauber dieses Wintermärchens hat mich dann sowieso sehr für sich eingenommen. Auch die ruhigen Momente der Geschichte haben für mich die Handlung vorangetrieben und sogar erst dafür gesorgt, das man die Figuren besser verstanden hat.

Eines dieser Bücher, bei denen ich manchmal erstaunt aufschaute um zu merken, oh da ist ja gar kein Schnee um mich herum^^