Rezension

Ein wundervolles Buch über Liebe und Freundschaft, Leben und Tod

Die Achse meiner Welt - Dani Atkins

Die Achse meiner Welt
von Dani Atkins

Über dieses Buch gibt es so viel zu sagen, aber gleichzeitig fällt es mir schwer, meine Gedanken in klare Worte zu fassen. Kennt ihr das, wenn ihr etwas fühlt, was ihr nicht beschreiben könnt? So ging es mir nach dem Lesen dieses Buches.

Die Achse meiner Welt – Dani Atkins

 

Inhalt

Kurz bevor Rachel aufs College wechselt, verliert sie ihren besten Freund Jimmy bei einem Unfall. Von jetzt auf gleich wird ihr Leben aus den Fugen gerissen und ist auch fünf Jahre später, als sie zur Hochzeit ihrer besten Freundin Sarah wieder an den Ort des Geschehens zurückkehrt, immer noch nicht wieder in Ordnung. Die Emotionen kochen auf und als ihr alles zu fiel wird, verliert sie das Bewusstsein.

Erst im Krankenhaus wacht sie wieder auf und ist schockiert. Wieso sitzt Jimmy plötzlich an ihrer Seite? Warum hat ihr Vater keinen Krebs mehr? Und wieso kann sich kein Mensch mehr an den Unfall erinnern? 

 

Schreibstil

 

Zu Beginn hatte ich Schwierigkeiten mit dem Schreibstil der Geschichte, woran das genau lag, kann ich gar nicht richtig beschreiben. Die Achse meiner Welt ist so geschrieben, als würde die Protagonistin es eindringlich erzählen, was mich zunächst ein bisschen gestört hat, sich dann aber perfekt an die Handlung der Geschichte schmiegte.

 

Meine Meinung

 

Über dieses Buch gibt es so viel zu sagen, aber gleichzeitig fällt es mir schwer, meine Gedanken in klare Worte zu fassen. Kennt ihr das, wenn ihr etwas fühlt, was ihr nicht beschreiben könnt? So ging es mir nach dem Lesen dieses Buches. Ich habe mich merkwürdig gefühlt; das Buch war tieftraurig, aber hat mir trotzdem Trost gespendet. Es hat mich auf eine Weise berührt, wie es nur wenige Bücher schaffen. Am besten kann ich mein Gefühl wohl beschreiben, wenn ich auf den Begriff Katharsis zurückgreife. Die Reinigung meiner Seele durch das Durchleben von Jammer und Schrecken. Euch mag es vielleicht komisch vorkommen, dass ich ausgerechnet einen Begriff aus der aristotelischen Dramentheorie nenne, aber es war der Begriff, der mir zuerst in den Sinn kam. 

 

Ich fühle mich gereinigt. Aber wovon eigentlich? Ich bleibe ratlos zurück.

 

Erzählen kann ich euch aber, wie Die Achse meiner Welt es geschafft hat, mich so sehr zu berühren. Das lag nämlich hauptsächlich an den tollen Charakteren, die - besonders, da es ja das Debüt der Autorin ist - wirklich richtig, richtig gut gelungen sind.

Rachel steht zu Beginn des Buches im Streit zwischen den beiden Männern der Geschichte: Matt und Jimmy. Matt ist der nette Schönling, der irgendwann später zu einem Vollidioten hoch zehn wird und Jimmy ist der Junge von nebenan, der gut aussieht, witzig ist und immer den besten Freund und Helfer spielt. Natürlich merkt Rachel nichts davon, dass er sie schon immer geliebt hat und dass sie ihn auch schon immer geliebt hat, merkt sie erst, als er tot ist und sie sich die Schuld für seinen Tod gibt. Klischees? Vielleicht. Aber die Charaktere bleiben keine Klischees, sie sind so intensiv und mit viel Liebe ausgearbeitet, dass sie vor meinen Augen lebendig wurden.

 

Während des Lesens war ich mir immer mal wieder sicher, dass ich wusste, wie es am Ende ausgehen wird, aber immer wieder sind Dinge geschehen, die mich meine Theorien anzweifeln lassen haben. Letztendlich ist es so gekommen, wie ich geahnt habe, was gut für das Buch war. Ein anderes Ende hätte ich vermutlich als unpassend empfunden. So musste ich einige Tränen runterschlucken, bei denen ich mir nicht einmal sicher war, ob sie Freuden- oder Leidtränen waren.

 

Je länger ich mittlerweile über das Buch nachdenke, umso mehr fällt mir auf, dass ich nach wie vor nicht verstanden habe, was jetzt eigentlich genau geschehen ist. Was real war und was nicht. Aber auch das empfinde ich keineswegs als störend, sondern eher als passend für Die Achse meiner Welt.

 

Den Titel finde ich übrigens auch perfekt gewählt. Er steht für so viele Dinge in der Geschichte, die ich euch nicht nennen möchte, falls ihr das Buch noch nicht gelesen habt. Denn das solltet ihr unbedingt, allein um meine Rezension und die Gefühle, die dahinterstecken, nachvollziehen zu können.

 

Fazit

 

Eine gefühlvolle Geschichte über Liebe und Freundschaft, Leben und Tod mit mitreißenden Charakteren und einer Handlung, die Trost spenden kann, obwohl man nicht einmal traurig ist. Besonders für Fans von Ein ganzes halbes Jahr und Das Schicksal ist ein mieser Verräter geeignet, aber auch alle anderen sollten sich dieses tolle Buch nicht entgehen lassen!