Rezension

Ein zauberhaftes Fantasydebüt

Mitternachtsstunde 1: Emily und die geheime Nachtpost - Benjamin Read, Laura Trinder

Mitternachtsstunde 1: Emily und die geheime Nachtpost
von Benjamin Read Laura Trinder

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein zauberhaftes Fantasydebüt

Inhalt:
Im Ernst, seltsame Briefe zur Geisterstunde? Kaum flattert einer davon in Emilys Haus, verschwinden kurz darauf ihre Eltern. Klar, dass Emily dem nachgehen muss. Bewaffnet mit Igel Hoggins und ihrer großen Klappe macht sie sich auf die Suche – und stolpert in eine andere Welt. Plötzlich tummeln sich auf Londons Straßen Hexen, Kobolde und Dämonen! Und alle sind altmodisch viktorianisch gekleidet. Zum Glück trifft Emily auf Tarquin. Der blumig duftende Nachtwächter-in-Ausbildung will ihr unbedingt helfen. Und Hilfe kann sie gebrauchen, denn jetzt liegt es an Emily, eine böse Macht aufzuhalten und ihre Eltern zu retten.

Meinung:
Als die Eltern von Emily eines Tages spurlos verschwinden, ist für Emily sofort klar, dass sie sich auf die Suche nach ihnen machen muss. Dabei staunt Emily nicht schlecht, als sie herausfindet, dass es eine Welt voller Magie neben der unseren gibt. Und ihre Mutter scheint mit ebendieser Welt verbunden zu sein. Ja, sogar ihr super langweiliger Vater hat Verbindungen zu dieser. Und so startet für Emily ein Abenteuer voller Hexen, Pucas und magischen Bären.

Der sehr magisch und fantasievoll klingende Klappentext sorgte bei mir sofort dafür, dass ich gerne in diese andere Welt eintauchen wollte. Auch das Cover tat sein Übriges dazu, dass ich die Geschichte unbedingt lesen wollte.
Denn es versprüht einen wunderbaren Hauch von Magie, was nicht zuletzt an den fliegenden Briefen und dem fliegenden Fahrrad liegt.
 
Der Einstieg in die Geschichte hat bereits unglaublich viel Spaß gemacht. Denn Emily ist definitiv eine Protagonistin wie man sie nicht alle Tage trifft. Ein loses Mundwerk, frech und forsch. Dadurch gerät sie im Laufe der Geschichte des Öfteren in Probleme. Teilweise war mir Emily etwas zu frech und vorlaut. Auf der anderen Seite liebte ich sie für ihre Andersartigkeit und ihren Mut. Ich könnte mir vorstellen, dass Emily möglicherweise jemand sein könnte an dem sich die Geister scheiden könnten.
Ein weiterer sehr besonderer Charakter ist der nach Blumen duftende Tarquin ein  Polizist-in-Ausbildung. Tarquin bietet Emily seine Hilfe an. Ich mochte seine ehrliche und teilweise naive Art unglaublich gerne.
 
Die Ideen des Autorengespanns sind wirklich erste Sahne. Eine zusätzliche Welt neben der unseren ist vielen Fantasyfans zwar bereits aus anderen Titeln bekannt, ich finde jedoch, dass hier viele eigene individuelle Ideen eingebracht wurden.
Die magische Welt, die übrigens das Setting eines London aus dem 19. Jahrhundert darstellt, steckt voller fantastischer Wesen und Menschen. Jede Menge Fabelwesen treiben ihr Unwesen in dieser Welt.
Ich war von der Flut an neuen Informationen vollkommen überwältigt und begeistert.

Äußerst gelungen ist der geheimnisvolle Hauch, der über der ganzen Geschichte schwebt. Man versucht gemeinsam mit Emily herauszufinden, was sich hinter der magischen Welt verbirgt, denn Emilys Eltern haben bis zu diesem Zeitpunkt keinen Satz darüber verloren.
Die Suche nach Emilys Eltern gestaltet sich zudem als sehr rasant und spannend.
 
Fazit:
Ein zauberhaftes Fantasydebüt ist die "Mitternachtsstunde", welches nur wenig Wünsche offen lässt und sowohl Jung als auch Alt begeistert. Protagonistin Emily ist sehr besonders mit ihrem losen Mundwerk. Mir war sie teilweise ein wenig too much, dennoch ist sie eine sehr ungewöhnliche und liebenswürdige Protagonistin.
Für diesen ersten Band gibt es 4,5 von 5 Hörnchen.