Rezension

Ein zeitkritischer Aktionsthriller!

Noah - Sebastian Fitzek

Noah
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 4 Sternen

"Ich weiß ja, dass du keine Labertasche bist, mein Großer, aber ich sag's dir trotzdem noch mal: Sprich mit niemandem, hörst du? Zu keinem ein Wort. Lass mich für dich antworten, wenn du gefragt wirst."
S. 16

Ein Mann wacht mitten in Berlin ohne Gedächtnis auf und wird seit dem vom Obdachlosen Oscar aufgenommen und beschützt. Seinen Namen "Noah" erhält er von Ihm, da der Name auf seiner Hand eintatöwiert ist. Als Sie in einer eiskalten Nacht wegen Noah kein Zimmer im Obdachlosenasyl bekommen, sind Sie gezwungen im Bahnhof zu übernachten. Um sich etwas Wärme zu verschaffen, deckt sich Noah mit den naheliegenden Zeitungen zu. Dabei stößt er auf einen Artikel, der Spuren zu seinem alten Leben aufdeckt.  Doch wie gut ist es, sich an alles erinnern zu können?

Was mir so gut an den Büchern von Sebastian Fitzek gefällt ist, dass man nie weiß, was für eine Geschichte auf einen zukommt. Oft spielen in Fitzeks Büchern seine eigenen Gesetze. Nicht so bei "Noah". In diesem zeitkritischen Thriller wird ein ernster Ton angeschlagen, was der Geschichte allerdings nie Ihren Reiz nimmt. Dafür hat der meister des Thrills viel zu viel Spannung und Wendungen eingebaut.
Was der Autor selbst über sein Werk hält, verrät er uns in seinem Nachwort:

Natürlich ist Noah ein Unterhaltungsroman, kein Fach- oder Sachbuch. Nur, so scheint es, hat sich mir beim Schreiben ein Thema zwischen die Zeilen geschlichen, das mir anfangs eher unterbewusst auf der Seele brannte - und das nicht erst, seitdem ich dreifacher Familienvater bin. Wenn man so will, habe ich mit Noah Fragen aufgeworfen, auf die ich selbst keine Antwort habe. Doch gute Fragen (das beweist meine Lektorin Regine Weisbrod mit jeder Anmerkung zu meinen Manuskripten immer wieder) können sehr viel bewirken. Sie setzen einen Denkprozess in Gang. Wenn Noah das bei Ihnen ausgelöst haben sollte, wenn Sie das Buch nicht in der Sekunde, in der Sie es ins Regal zurückstellen (oder den Reader ausschalten), sofort wieder vergessen haben, dann ist das Maximum dessen, was ein einfaches Stück Unterhaltungsliteratur leisten kann, erreicht.
S. 555

Und ja, bei mir hat es dieses Buch eindeutig geschafft im Gedächtnis zu bleiben. Dankeschön für dieses gelungene Stück Literatur das zum einen gut unterhält und zum anderen eine wichtige Message enthält, die während und nach dem Lesen noch lang beschäftigt und hoffentlich nie in Vergessenheit gerät.