Ein zersplittertes Ich
Bewertet mit 4.5 Sternen
Dieser zweite Teil der Gelöscht-Reihe hat mir eigentlich noch besser als der erste gefallen. In Kylas Familie stimmt irgendetwas nicht und auch die Lorder sind ihr zunehmend auf der Spur. Nach einem Angriff durch Wayne Best kommen nach und nach immer mehr Erinnerungen hoch: so kann sie sich beispielsweise an ihren Geburtstag erinnern und daran, dass das Wort Regen/Rain eine wichtige Bedeutung hat. Kyla hat aber auch immer mehr Probleme zu wissen, wer sie eigentlich wirklich ist. Ihre früheren Identitäten blitzen immer öfter durch und Kyla ist nicht mehr so wichtig für sie. Sie fühlt sich zerrissen zwischen den Bruchstücken ihrer Erinnerung und hat viele innere Konflikte: "die bittere Wahrheit: Manches will ich gar nicht wissen."
Sie schwankt in ihrer Loyalität zwischen ihren neuen Eltern, Dr. Lysander, Nico und Ben und alles wird immer konpliziertes. Für einen Teenager ist das alles ziemlich viel, umso mehr für jemand, der kein Gedächtnis mehr hat und sich mühsam an Erinnerungen klammern muss. Sie hat schon einiges über ihre Vergangenheit erfahren, doch die genauen Zusammenhänge kenn sie immer noch nicht. Sie weiß nicht mehr, wem sie noch trauen kann und wer es ehrlich mit ihr meint. Ihr Leben ist zersplittert und sie muss die einzelnen Teile wieder zusammenfügen, um herauszufinden, auf welcher Seite sie selbst steht und damals (in ihrem früheren Leben) stand und was sie für ihre Zukunft udn eine besseres Zukunft des gesamten Landes tun will. Für eine Jugendliche hat sie sehr viel Verantwortung und Gewissensentscheidungen aufgebürdet bekommen und manchmal zerreißt sie das auch fast. Auch die Trauer um ihre große Liebe Benn ist gewaltig und unheimlich stark.
Eine gelungene Fortsetzung um ein starkes Mädchen, das - fast zu spät - doch noch erkennt, was richtig ist und was sie tun sollte. Ich bin wahnsinnig gespannt auf Teil 3!