Rezension

Ein zu großes Thema.

Globalgeschichte der frühen Hochkulturen -

Globalgeschichte der frühen Hochkulturen
von Bernhard Maier

Bewertet mit 2 Sternen

Ein zu großes Thema.

Wenn man versucht ein riesiges Thema in ein kleinformatiges Büchlein mit 120 Seiten zu stopfen, dann kann halt nur ein extrem reduzierter Inhalt präsentiert werden. Für meinen Geschmack ist das hier zu oberflächlich. Leser, die mit dieser Materie bereits vertraut sind, können das hier geflissentlich ignorieren. Aber ich finde auch nicht, dass es als Einführung funktioniert, als zusammenfassender globaler Überblick. Im Prinzip ist es das schon, aber eigentlich ist es beinahe nur eine trockene Liste: Diese frühen Hochkulturen gab es und das hatten sie. Wer hatte welchen Ackerbau, wer hatte welche Haustiere, wer hatte welche Schrift, wer hatte welche Musik etc. Es wird einfach viel aneinandergereiht, aber nichts wirklich thematisiert. Natürlich, das Format dieser Buchreihe lässt nicht mehr Platz, aber dann sollte man sich als Redakteur überlegen, ob man da wirklich jedes Thema unbedingt aufnehmen möchte.
Außerdem habe ich mich gefragt, weshalb ein Religionswissenschaftler dieses Büchlein hier geschrieben hat. Hat man etwa keinen richtigen Experten wie sonst immer gefunden? Aber wenn man Kapitel 9 „Wiederentdeckung, Weiterleben und Rezeption“ liest, versteht man, warum genau dieser Autor dieses Büchlein geschrieben hat, denn hier wird nur auf die Bibel eingegangen. Was dann eben auch in einem religiös geprägten Schlusssatz endet.
Obwohl ich ein großer Fan der Beck Wissen Reihe bin, muss ich hier leider gestehen, dass ich schon ziemlich enttäuscht bin. Es gab bereits ein paar Bände, die von der Prämisse her zwar funktioniert hätten, aber einfach qualitativ nicht überzeugen konnten, doch keiner war, wie dieser hier, bereits vom Kern heraus zum Scheitern verurteilt.
Fazit: Nicht zu empfehlen.