Rezension

Einbildung vs. Realität

Kalte Wasser - Melanie Golding

Kalte Wasser
von Melanie Golding

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
„Du weißt: Mit deinen Kindern stimmt etwas ganz und gar nicht - doch niemand glaubt dir. Lauren ist gerade Mutter von Zwillingen geworden, als der Alptraum beginnt. Eine Frau steht nachts an ihrem Krankenhausbett und schlägt ihr einen grausamen Deal vor: Eines von ihren Kindern gegen eines von Laurens.
Lauren kann sich retten und die Polizei rufen. Dort wird der Vorfall zuerst nicht ernst genommen. Nur die junge Polizistin Harper glaubt ihr.
Als plötzlich Laurens Kinder entführt werden, ist sie überzeugt: Jemand hat es auf sie abgesehen. Wird sie langsam verrückt, oder weiß sie etwas, das sonst niemand weiß?“

Schreibstil/Art:
Der Prolog hatte mich direkt gepackt allerdings hat es meiner Meinung nach ein wenig zu lang gedauert bis die Geschichte richtig in Schwung gekommen ist.
Erzählt wird aus zwei Perspektiven: Lauren und der Polizistin Joanna Harper. In unregelmäßigen Abständen sind Zitate aus literarischen Werken, Mythen, Märchen und Liedern eingefügt. Gelegentlich sind auch Orts- und Zeitangaben, sowie das Alter der Zwillinge zu Beginn der Kapitel angegeben, das vereinfacht die Orientierung. Die Charaktere kamen authentisch und glaubwürdig rüber. 

Fazit:
Im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte gut gefallen. Den Bereich mit den alltäglichen Problemen sowie den postnatalen Störungen und die psychische Gesundheit aufzugreifen, ist auf jeden Fall gelungen. Genau so gut, ist es der Autorin geglückt den Leser zu verwirren. Ihr gelingt es, einige falsche Fährten auszulegen. Man weiß einfach selbst nicht was real ist. Die meiste Zeit über fragte ich mich, was wohl wirklich geschehen ist und ob es ein Happy End geben wird. Die Auflösung wirkt zwar schlüssig und verständlich, aber das Ende lässt noch Raum für eigene Interpretationen und Gedankengänge. 

Schwierig finde ich es übrigens, dass die Grundthematik der Geschichte der Gattung „Roman“ zugeordnet wurde obwohl es in manchen Portalen unter dem Genre „Mysterythriller“ angegeben ist. Für mich hätte das Buch ein wenig kompakter sein können. Manche Situation waren meiner Meinung nach zu langatmig, empfehlenswert ist es dennoch.