Rezension

Einblick in das Leben der Unterschicht

Menschen neben dem Leben - Ulrich Alexander Boschwitz

Menschen neben dem Leben
von Ulrich Alexander Boschwitz

Bewertet mit 4.5 Sternen

In dem Roman „Menschen neben dem Leben“ von Ulrich Alexander Boschwitz geht es um verschiedene Personen, die zur Unterschicht im Berlin der 20er Jahre gehören. Es wird das Leben von Obdachlosen, Blinden, Prostituierten sowie mehreren Arbeitslosen beschrieben, die sich ihr Lebensunterhalt hart verdienen müssen, unter anderem mit Betteln. Andere ziehen den illegalen Weg mittels Einbruch oder Raub in Betracht. Einige haben noch Hoffnung aus ihrer prekären Situation herauszukommen, wieder andere haben sich mit ihrer desolaten Lage abgefunden und versuchen nur noch Tag für Tag zu überleben. 

Die Hoffnungslosigkeit ist regelrecht greifbar und man merkt, das das Buch von einem Zeitzeugen geschrieben wurde. Wie bereits in „Der Reisende“ ist Boschwitz‘ Schreibstil auch hier wieder grandios und einzigartig. Auch wenn die Geschichte nicht ganz an den „Reisenden“ herankommt, so ist es doch ein überaus gelungener und lesenswerter Roman, der das Zeitgeschehen perfekt mit den entsprechenden Emotionen schildert. Boschwitz gehört für mich nicht nur zu den Besten Schriftstellern seinerzeit, sondern vor allem auch heute noch.