Rezension

Eindeutig göttlich!

Göttlich verdammt
von Josephine Angelini

Bewertet mit 5 Sternen

Eine kleine Insel, auf der jeder jeden kennt. Da ist Langeweile vorprogrammiert, aber nicht, wenn eine große, reiche und zudem noch gutaussehende Familie auftaucht und auch vorhat zu bleiben. Helen kann diesen ganzen Trubel gar nicht verstehen, sie möchte auch gar nichts mit dieser Familie Delos zu tun haben. Aber es ist unausweichlich, denn auf Nantucket gibt es nur eine Schule und dann passiert es: Sie begegnet Lukas und muss erkennen, dass sie schon immer wusste, dass sie anders ist. Doch was genau verbindet sie eigentlich mit Lukas? Und was bedeuten ihre Albträume seit dem Auftauchen der Delos Familie?

Ich war schon von der ersten Seiten an in dieses Buch verliebt. Vielleicht liegt es daran, dass diese Geschichte, die Josephine Angelini da erschaffen hat wirklich einzigartig ist oder daran, dass diese Geschichte einfach nur fantastisch ist?
Der Einstig fiel mir bei Göttlich verdammt sehr leicht. Zum einen lag das an diesem grandiosen Schreibstil, der wirklich alles und jeden und besonders mich in seinen Bann gezogen hat. Ich hatte immer das Gefühl mitten im Geschehen zu sein und wirklich abtauchen zu können. Zum anderen waren mir alle Charakter auf Anhieb sympathisch.
Da wäre zum einen Helen, die ein sehr interessanter Charakter ist. Nur sie weiß, wie außergewöhnlich sie ist, dass sie stark ist wie ein Bulle, schnell wie ein Blitz und unverletzlich wie sonst keiner. Doch so schön sich diese Eigenschaften auch im ersten Moment anhören, sind sie nicht immer. Helen muss immer aufpassen was und wie sie etwas macht. Macht sie es genau so wie die anderen, damit ja keiner einen Verdacht schöpft? Ich kann verstehen, dass man nach einiger Zeit sich gar nichts mehr zutraut und die Autoren hat es geschafft, dass Helen es schafft diese Angst glaubwürdig zu verkörpern.

>>"Es stört mich gar nicht so sehr, dass du für eine so dünne Person so unnatürlich stark bist.."<<

Zudem reagiert sie gerade zu allergisch, wenn ihr einer nur ein bisschen Aufmerksamkeit schenkt, was leider ziemlich oft passiert. Denn Helen ist nicht nur außergewöhnlich groß, sondern auch außergewöhnlich schön. So schön, dass man ihr, hinter ihrem Rücken, den Spitznamen "Himmlische Helen" verpasst hat.
Als Helen zum ersten Mal auf Lukas trifft eskaliert die Situation, keiner der beiden weiß so genau was da vor sich geht, außer, dass sie sich gegenseitig an die Gurgel springen wollen.

>>Seinem Blick zu begegnen, war wie ein Erwachen. Zum ersten Mal in ihrem Leben wusste Helen, was reiner, das Herz vergiftender Hass war.<<

Dabei merkt Helen, dass auch Lukas ungeahnte Kräfte besitzt. Er ist ein Charakter, der wie ich finde, nicht nur gut aussieht. Er ist intelligent, charmant humorvoll und eine wirklich sympathische Persönlichkeit.
Auch die Weiterentwicklung ihrer Beziehung ist der Autorin sehr gelungen.
Zudem sind beide Familien auf ihre ganz eigene Weise, so unterschiedlich sie auch sind, liebenswert.
Der Spannungsbogen verliert nie an Spannung. Die Geschichte fesselt den Leser von Anfang bis Ende und man möchte einfach nur wissen, wie es weitergeht. Außerdem besticht die Geschichte durch ihre Originalität. Die Idee mal die Götterwelt und alte Mythen zu erforschen und kennen zu lernen hat mich sehr interessiert und in den Bann gezogen. Dabei kommen einem die Ideen von Josephine Angelini noch nicht einmal bei den Haaren herbeigezogen vor. Wenn man dieses Buch liest, könnte man glatt meinen, dass sich das wirklich so ereignen könnte.

>>Den meisten der alten Mythen und großen Dramen liegen richtige Menschen zugrunde. Herakles und Perseus, Ödipus und Meda. Sie haben alle wirklich gelebt und wir sind ihre Nachkommen.<<

Ganz ehrlich? Ich möchte dieses Buch, diese Geschichte nicht mehr missen. Ich mache mir mittlerweile schon Vorwürfe, warum ich dieses Buch nicht schon früher gelesen habe. Zudem habe ich das Gefühl, dass meine Worte diesem Buch nicht annähernd gerecht werden.