Rezension

Eine Abrechnung

Elementarteilchen - Michel Houellebecq

Elementarteilchen
von Michel Houellebecq

Bewertet mit 5 Sternen

Alles andere als ein "Wohlfühlbuch", aber trotzdem literarisch wertvoll

Der Roman "Elementarteilchen" ist vielfältig interpretierbar - unter anderem handelt es sich bei dem Werk um eine bitterböse Abrechnung mit der 68'er Generation,werden doch Selbstfindung und der Verfall der traditionellen Familien auf zynische Weise angeprangert.Zwar liest sich der Roman des französischen Autors gut, doch er entwirft eine trostlose Zukunftsvision von verkorksten Menschen,was einigermassen deprimierend ist.
Sprachlich und stilistisch befindet sich das Buch aber auf hohem Niveau.

 

Aus der Beschreibung:

"Der unmoralische Roman eines großen Moralisten Michel Houellebecq berichtet in präziser Sprache und mit minuziöser Sachlichkeit vom glücklosen Leben der Halbbrüder Bruno und Michel, erst in der französischen Provinz, dann in Paris. Sie teilen eine egoistisch lieblose Mutter aus der 68er Generation, die sich ihrer sexuellen Selbstverwirklichung ausschweifend widmet - und sie teilen ihre von kalter Einsamkeit geprägte lebenslange Verstörung. Bruno, der Ältere, wird zum sexmanischen Opfer seiner fanatisch-verzweifelten Obsessionen. Michel ist Molekularbiologe und verbringt sein autistisches Forscherleben zwischen Supermarkt und Psychopharmaka - bis er in einem gentechnischen Institut in Irland das unsterbliche und geschlechtslose menschliche Wesen klont - die Vision jenseits des Egoismus und sexuellen Elends."

Der Roman ist alles andere als ein 'Wohlfühlbuch'  - aber dennoch oder gerade deshalb ein starkes Stück Literatur.