Eine andere Art von Lebensweisheiten - überraschend meditativ, moralisch und alternativ
Bewertet mit 3.5 Sternen
Was am Ende wirklich zählt, ist die Geschichte eines jeden Einzelnen. Das und viele andere kleine Dinge, werden dem Leser mit auf den Weg gegeben. In manchen Momenten sind Buch und Schreibstil sehr gefühlvoll und emotional einfühlsam, nehmen den Leser mit in die Gedankenwelt der einzelnen beschriebenen Charaktäre und werfen moralisch und ethische Fragen auf - wie geht man mit einer Sterbediagnose um? Verschweigt man es aus Liebe zu Anderen? Oder ist Direktheit das Zaubermittel? Die Geschichten der sterbenden Patienten sind sehr persönlich und ohne Wertung beschrieben, auf warme Art und Weise, und können sicherlich in manchen Situationen ein guter Wegweiser sein für Angehörige, Betroffene oder Menschen, die eine andere Art von Lebensweisheiten suchen.
Aus persönlicher Sicht ist mir allerdings sowohl die Position der Protagonisten (freie Biografie der Autorin), als auch das gesamte Grundgerüst des Buches zu alternativ und meditativ aufgebaut. Sehr zentriert ist im gesamten Buch die Rolle von Freiheit, frei machen von Konsum, Besitz und einem festen Wohnsitz, und der unterschwelligen Botschaft, dass dies zusammen mit Meditation, Yoga und anderen Entspannungseinheiten den Körper und Geist öffnet zu ehrlicher, wahrer Liebe und Vertrauen. Und wahrhaftig möchte ich nicht abstreiten, dass Dinge wie diese einen großen Beitrag zur Lebensqualität des Einzelnen beitragen, allerdings ist mir das in diesem Fall zu zentralisiert und alternativ dargestellt.
Alles in allem ein unterhaltsames, einfühlsames Buch, das mich mit auf die Reise genommen hat zu so manchen moralischen und ethischen Fragen, denen ich mich vorher weniger gestellt hätte. Auch öffnet es in mancher Hinsicht die Augen vielleicht das eigene Verhalten nochmal zu überdenken.