Rezension

Eine angenehme Lektüre

Geliebte Nanny - Eileen Schlüter

Geliebte Nanny
von Eileen Schlüter

Bewertet mit 3 Sternen

Geliebte Nanny ist nicht einfach nur ein 0815 - Liebesroman, sondern er bietet viele unerwartete Wendungen und eine gesunden Portion Gesellschaftskritik. Leider konnte mich die Perspektive nicht überzeugen - 3 Sterne

MEINE MEINUNG

Für einen Liebesroman hat dieses Buch eine gute Portion unvorhergesehene Wendungen. Schon im Klappentext wird ein Deal mit ihrer neuen Arbeitgeberin erwähnt, den ich so nie erwartet hätte. Doch ich möchte nicht zu viel verraten. Dieser Deal führt jedoch dazu, dass sie sich während ihrer Arbeitszeit sehr verstellen muss und dadurch kommen einige lustige Szenen zu Stande.

Leider sind einige Szenen jedoch etwas zu übertrieben geraten, wie zum Beispiel das "türkische" Essen mit den Sojasprossen. Melissa hätte klar sein müssen, dass andere dies nicht als türkisches Essen abkaufen. Und warum sucht sie nicht einfach ein paar Rezepte in Kochbüchern oder im Internet.

Nachdem die Geschichte nur schleppend in Gang gekommen ist (warum das so war erkläre ich beim Schreibstil), endet sie dann umso abrupter. Ich war echt verwundert, dass das Buch da schon zu ende war. Also ich hätte mir ein kürzeren Anfang und ein längeres Ende gewünscht. Oder zumindest ein Epilog.

Richtig gut finde ich, dass das Buch auch auf bestehende Probleme in der Gesellschaft hinweist und die Hauptperson deswegen immer wieder in Konfliktsituationen gerät, die sie lösen muss.

DER SCHREIBSTIL

An die Art, wie das Buch geschrieben wurde, musste ich mich erst gewöhnen und das lag nicht einmal am Schreibstil, sondern viel mehr an der Perspektive. Das Buch ist komplett im inneren Monolog von der Hauptfigur Melissa geschrieben. Das heißt man erlebt alle Situationen so, wie Melissa über diese denkt. Dabei werden gerade in der ersten Hälfte die Handlungen durch die Gedanken von Melissa gestreckt und ziehen sich dadurch unnötig in die Länge. Dies wird in der zweiten Hälfte deutlich besser.

Neben dem inneren Monolog musste ich mich auch sehr an die Kapitelüberschriften gewöhnen, denn diese bestanden immer aus einem Satz des nächsten Kapitels. Häufig war dieser auch so gewählt, dass man neugierig wird (was gut ist), aber es hat einfach den Lesefluss unterbrochen. Und es ist auch doof zu sagen, dass man gerade Kapitel "[hier bitte Satz einfügen]" ließt. (Und ja, ich weiß, das ist etwas kleinlich, aber es hat mich gestört.)

Ansonsten ist der Schreibstil der Autorin sehr locker und leicht zu lesen.

FAZIT

Das Buch ist zu Beginn durch viele Gedanken in die Länge gezogen und leider sind einige Szenen zu übertrieben und damit unrealistisch gestaltet. Aber es ist eine angenehm leichte Lektüre für Zwischendurch, die ganz nebenbei noch ein paar Gesellschaftsprobleme aufarbeitet. Insgesamt gibt es 3 Sterne.