Rezension

eine außergewöhnliche Familie

Niemals ohne sie - Jocelyne Saucier

Niemals ohne sie
von Jocelyne Saucier

Bewertet mit 5 Sternen

Der Titel "Niemals ohne sie" hat für mich nach dem Lesen des Buches erst seine wahre Bewandnis bekommen. In dem Buch wird ein besonderer Teil im Leben der Familie Cardinals erzählt. Sie ist schon eine außergewöhnliche Familie, alleine schon die Tatsache, dass 21 Kinder dazu gehören. Die Familie trifft sich nach Jahrzehnten zusammen auf einer Preisverleihung für ihren Vater. Und aus dem Blickwinkel von diesem Treffen heraus, wird in jedem Kapitel ein anderer der Geschwister seine Gedanken dazu und zu der Vergangenheit erzählen. Es geht immer um ein besonderes Geheimnis, dass die Familie bewahrt. Und jetzt erfährt man aus den verschiedenen Blickwinkeln der Familienmitglieder davon und was es für ihr Leben bedeutet hat. Die Geschichte spielt in einer sehr abgelegenen Gegend, in einem Dorf, welches eigentlich nur durch die Existenz einer Mine existiert. Die Cardinals sind am engsten damit verbunden. Es ist schon bedrückend, die Entwicklung des Dorfes und auch der Familie zu beobachten. Verbunden mit dem Bergwerk und seinen Erträgen. Ich war sehr überrascht, wie schnell und flüssig ich diese sehr emotionale Geschichte lesen konnte. Es war auch fast wie ein Rausch. Man war fasziniert von den erzählten Geschichten und Erlebnissen. Man sah das Haus mit den vielen Menschen förmlich vor sich. Ein huschen und laufen und ein Lärm in den Räumen. Seltsam kommt einem das Verhältnis der Eltern zu ihren Kindern vor und auch die Ehrfurcht der Kinder, wenn der Vater mal mit ihnen sprach. Was ja nun nicht häufig der Fall war. Es gab natürlich feste Rituale und unausgesprochenen Regeln. Aber alles funktionierte in der Welt der Cardinals. Und später waren alle über die Welt verteilt. Man kann es sich kaum vorstellen, wie sie untereinander Kontakt hielten. Aber irgendwie ging es immer. Es ist aber auch sehr gut beschrieben. Man kann es nachvollziehen und sich alles gut vorstellen. Es hat Spaß gemacht zu lesen. Ich war wie gebannt von den Erzählungen um die Kindheitserlebnisse mit ihren Besonderheiten. Es hört sich nach einer glücklichen Kindheit an, auch wenn sie sicher sehr unkonventionell war. Aber auch wenn sie untereinander stritten, nach außen hielten alle immer zusammen. Überrascht war ich dann doch über das Geheimnis, über das keiner sprach. Aber es hat das Leben aller verändert und manchen Lebenslauf der jungen Leute und Kinder geprägt. Ich war überrascht darüber und zum Schluß aber auch glücklich über das Ende. Es war gut so. Man sollte sich auf diese schöne Familiengeschichte einlassen und sich in die Welt der Erzsucher einlesen. Es ist ein sehr schöner Roman über Familie und das Leben.