Rezension

Eine authentische, ehrliche und süße Liebesgeschichte - das Ende ging mir etwas zu flott.

I love you heißt noch lange nicht Ich liebe dich - Cleo Leuchtenberg, Lisa-Marie Dickreiter, Claudia Brendler

I love you heißt noch lange nicht Ich liebe dich
von Cleo Leuchtenberg Lisa-Marie Dickreiter Claudia Brendler

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext

Lilly träumt von der großen, ewigen Liebe, so perfekt wie in einem Hollywood-Film. Als sie die weibliche Hauptrolle in einem Hollywood-Blockbuster synchronisieren darf, ist sie überglücklich. Wenn da bloß nicht ihr Synchronpartner Ben wäre! Denn für ihn ist das Ganze nur ein Job, und gegen romantische Liebe ist er allergisch. Zu dumm, dass er mit Lilly eine leidenschaftliche Liebesszene nach der anderen einsprechen muss. Es knallt und knistert gewaltig zwischen den beiden und am Ende sieht auch Lilly ein, dass das echte Leben viel mehr zu bieten hat als Hollywood.

 

Meine Meinung

Ich habe wegen einiger mittelmäßiger Bewertungen meine Erwartungen an das Buch etwas heruntergeschraubt und war infolgedessen wirklich positiv überrascht.

Schon nach wenigen Seiten befand ich mich in einem Sog, da recht schnell angedeutet wurde, dass es auf eine Art Hassliebe-Geschichte hinausläuft. Überraschend war jedoch – das hatte ich in anderen Büchern bisher noch nicht –, dass es für Ben sowas wie Liebe auf den ersten Blick ist und er Lilly trotzdem von Anfang an abweisend gegenübertritt. Normalerweise finde ich Instant Love in Büchern fürchterlich, aber hier war das so dezent, authentisch und bodenständig beschrieben, dass ich es den Autorinnen sofort abgekauft habe. Ben sieht Lilly und es macht einfach Klick, das ist unglaublich schön.

Auch die restliche Liebesgeschichte lädt einfach zum Genießen und Wohlfühlen ein. Ein spannender Bonus sind dabei die Filmszenen, die die beiden zusammen synchronisieren müssen, denn dabei knistert es nicht nur zwischen ihren Filmrollen. Ihre Annäherungen wirken nicht unrealistisch, sie könnten sich tatsächlich so in der Wirklichkeit zutragen. Es gibt sehr viele Missverständnisse, Vorurteile, Eltern und Vermieter, die den beiden während ihrer Annäherung ein bisschen das Leben schwermachen, aber ohne je in Drama oder Kitsch abzudriften. Ich hatte beim Lesen manchmal ein richtig breites Grinsen auf dem Gesicht, beispielsweise dann, wenn Ben beiläufige Fragen fallen lässt, weil er eifersüchtig ist, oder in den Raid-Modus schaltet, wenn er unsicher ist und Hilfe von seiner selbstbewussten Filmrolle braucht, um Lilly gegenüber cool aufzutreten. Die beiden sind einfach so herrlich echt, dass ihre Liebesgeschichte einfach nur verzaubern kann. Besonders Ben fand ich in seiner unsicheren, „um sich schlagenden“ Art sehr überzeugend und obwohl ihn gerade das liebenswert macht, war das aber auch der Aspekt, der alles so verkompliziert und manchmal auch ein bisschen anstrengend gemacht hat.

Was mir auch tatsächlich nicht so gut gefallen hat, war das Ende. Nach den ganzen Missverständnissen, den verletzenden Äußerungen, die aus verletzenden Äußerungen des anderen resultieren ist etwas passiert, das ich recht grenzwertig fand und mich ziemlich runtergezogen hat. Und gerade das – nachdem so viele Kleinigkeiten das Happy-End hinausgezögert haben – wurde dann am Ende so unspektakulär, ohne groß darüber zu sprechen und – in meinen Augen – dem Ernst der Angelegenheit nicht angemessen abgehakt. Vielleicht sehe ich das aber auch einfach ein bisschen enger als andere … Insofern hat mich das langersehnte Happy-End auch nicht ganz so glücklich machen können wie erhofft.

 

Fazit

Von dieser einen Aktion abgesehen hat mir das Buch unglaublich viel Spaß gemacht. Es ist eine authentische, ehrliche und süße Liebesgeschichte zwischen zwei Charakteren mit Ecken und Kanten, die echt und glaubwürdig wirken. Ich vergebe 4 Sterne.