Rezension

Eine Autobiografie

Die Unzertrennlichen -

Die Unzertrennlichen
von Simone de Beauvoir

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die „Unzertrennlichen“ von Simone de Beauvoir handelt von der Freundschaft, dem Aufwachsen und der ersten große Liebe der beiden Protagonistinnen Sylvie und Andrée. Sie treffen sich zum ersten Mal, als Andrée Sylvies neue Sitznachbarin wird. Von diesem Tag an trennt sie nichts mehr. Die Liebe und Freundschaft der beiden hätte ewig halten können. Gemeinsam rebellieren sie gegen die vorherrschenden patriarchalen Zustände, die sehr religiöse Gemeinschaft und die gesellschaftlichen Zwängen, die insbesondere Andree sehr zu schaffen machen. Sylvie schafft es, sich dem zu entziehen. Das Buch lässt daher auch tief in das Leben von Frauen in der ersten Hälfte des 20 Jahrhunderts in Frankreich blicken. 
So basiert das Buch auch auf dem bislang unveröffentlichten Manuskript von Beauvoir. Die Ausgabe von 2021 beginnt mit einem Vorwort von Beauvoirs Adoptivtochter Sylvie Le Bon de Beauvoir aus diesem wird bereits deutlich, dass die Geschichte auf dem Leben und der Freundschaft von Simone de Beauvoir und ihrer Freundin Zaza beruht. Wer sich davor bereits mit dem Leben von Simone de Beauvoir auseinandergesetzt hat, hat dies sicherlich schon geahnt. Sehr berührend und intim schildert Beauvoir dabei die Freundschaft der beiden jungen Frauen, die weitaus mehr als eine platonische war. 

Ganz besonders fand ich zudem, dass am Ende des Buches originale Briefwechsel zwischen Simone und ihrer Freundin Zaza sowie Fotos der beiden enthalten sind. Dies rahmt die Geschichte der beiden noch einmal sehr schön. Eine sehr berührende und gleichsam fesselnde Lektüre.