Rezension

Eine Begegnung, die das Leben verändert

Offene See
von Benjamin Myers

Bewertet mit 4 Sternen

Offene See ist ein ruhiger Roman, der ohne große Handlung sehr poetisch und manchmal sogar etwas philosophisch daherkommt.

Der junge sechzehnjährige Robert möchte so gerne das Meer sehen bevor er wie seine männlichen Vorfahren im Bergbau unter Tage arbeiten soll. Er ist ein Naturliebhaber und nimmt auf seiner Wanderung diese mit allen Sinnen wahr.

Er trifft auf die wesentlich ältere und lebenserfahrene Dulcie, die Robert mit ihrer unverblümten und sehr direkten Art so manches Mal in Verwirrung oder Verlegenheit bringt, was mich hin und wieder zum Schmunzeln brachte.

Obwohl die beiden Charaktere derart unterschiedlich sind, bahnt sich eine zarte Freundschaft zwischen ihnen an. Dulcie gibt Robert neue Impulse, öffnet seine Sinne für neue Erfahrungen und Gedanken. Aber letztendlich profitieren beide von dieser Begegnung bzw. Freundschaft.

Die Geschichte wird von Robert rückblickend in der Ich-Form erzählt. Mir gefielen die sehr detaillierten Naturbeschreibungen und die vielen bildhaften Vergleiche.

Ich habe mich mit dieser unaufgeregten Geschichte sehr wohl gefühlt.